Lockdown nur für Ungeimpfte

'Lockdown für Ungeimpfte reicht nicht'

Einschränkungen für Ungeimpfte sollen laut der Bundesregierung eine Entspannung auf den Intensivstationen bringen. 

HOLLABRUNN. Was sagen Hollabrunner zu dieser Maßnahme? SPÖ-Politiker aus Göllersdorf Stefan Hinterberger hält davon nichts: "Diese Maßnahmen sind nicht kontrollierbar und bringen deshalb auch nichts, zudem glaub ich, dass es rechtlich problematisch sein könnte. Viel früher hätten vertrauensbildende Maßnahmen gesetzt werden sollen. Jetzt haben die Österreicher einfach wenig Vertrauen in die Impfung." Auch eine Impfpflicht hält Hinterberger nicht für sinnvoll und diese Entscheidung soll jedem frei gelassen werden.

Kontrolle schwierig

Absolut für eine freie Entscheidung ob Impfung oder nicht ist Julia Seiter aus Stockerau: "Es gibt medizinische Gründe sich nicht impfen zu lassen, hier sollten Ausnahmen für die 2G-Regel getroffen werden. Durch den Lockdown wird sich die Impfquote durchaus etwas erhöhen, aber es gehört mehr aufgeklärt."

Dem Druck nicht mehr länger standhalten konnte die Göllersdorfer Geschäftsfrau Johanna Gessl und ließ sich impfen: "Ich könnte sonst nicht mehr arbeiten, obwohl ich den Lockdown für Ungeimpfte für einen Schwachsinn halte. Schlimm finde ich die Respektlosigkeit von beiden Seiten, die Grundrechte werden beschränkt und das alles erinnert stark an die Vorkriegszeiten."

Für Landtagsabgeordneten Richard Hogl ist ein bundesweiter Lockdown für Ungeimpfte notwendig, ob es allerdings ausreicht, kann er nicht beurteilen: "Leider sind zu wenige geimpft und zu viele erkrankt. Es müssen Maßnahmen im Sinne aller getroffen werden, es wäre aber den Geimpften äußerst schwer zu erklären, warum sie wiederum genauso Einschränkungen hinnehmen müssen, wie Ungeimpfte. Auch wenn ich mich jetzt bei Impfverweigerern nicht beliebt mache: Ich kann an sie nur appellieren, überdenkt Eure starre Haltung und lasst Euch bitte impfen – nur so können wir die Pandemie besiegen oder einem schweren Krankheitsverlauf entgehen."