Poly Hollabrunn weist ab

Ohne Maske kein Schulbesuch

Weil eine Schülerin eine Maskenbefreiung vorwies, verweigerte die Polytechnische Schule in Hollabrunn die Aufnahme in die Schule.

HOLLABRUNN. Aufgrund des nicht gewünschten Schulerfolges einer Schülerin in der ersten Klasse der HLW-Hollabrunn wollte Angelina die Schule wechseln. Ihre Mutter Sonja R. aus Großweikersdorf (vollständiger Name der Redaktion bekannt) leitete alles für einen Wechsel in die Polytechnische Schule in Hollabrunn in die Wege. 

Wechsel von HLW ins Poly

"Kein Problem meinte Direktor Weihs. Sie solle gleich am Montag zur Schule kommen und am Dienstag erledigen wir den Papierkram. Er kümmere sich bei der Gemeinde und der HLW um einen reibungslosen Ablauf. Auch darf sie in die selbe Klasse gehen, wie eine Freundin von ihr. Alles kein Problem. Alles super. Wir freuten uns und ich bedankte mich bei ihm", erinnert sich die Mutter noch auf die gute Gesprächsbasis.

Maskenbefreiung brachte Wende

Am Montag, als Angelina ihren ersten Schultag hatte, zeigte sie dem Direktor die aus gesundheitlichen Gründen vom Arzt ausgestellte Maskenbefreiung. "Daraufhin meinte er wütend: Na super, da bist mir jetzt schon unsympathisch. Er verwies sie sofort in eine andere Klasse, ins letzte Eck, in der Pause musste sie alleine vor dem Direktorzimmer sitzen und auch der Gang zur Toilette und zum Getränkeautomat wurde ihr nur während der Stunde erlaubt", erzählte Angelina ihrer Mama und fühlte sich sehr abgesondert und diskriminiert. Am Abend bekam sie dann ein Mail vom Direktor, dass Angelina ein Schild tragen müsse und sie sich eine Anmeldung ins Poly noch einmal überlegen solle.

Aufnahme verweigert

Tags darauf kam Sonja R. in die Schule zum vereinbarten Termin, um den Papierkram zu erledigen und mit dem Direktor nach Lösungen zu suchen: "Meine Tochter ist natürlich schon bereit auch eine Maske zu tragen im Unterricht, wo man Gruppenarbeiten macht oder gemeinsam wohin geht. Das ist kein Thema, jedoch mit Maskenpause, damit ihr nicht wieder schwindlig wird. Doch das war dann beim persönlichen Termin kein Thema mehr. Der Direktor begrüßte mich kurz und meinte nur - ich muss Ihnen mitteilen, dass ich ihre Tochter nicht in unserer Schule aufnehme. Für so eine wie Sie ist kein Platz in unserer Schule - und verwies mich zu gehen."

Wie es weitergeht

Nun bleibt Angelina nichts anderes übrig, als in der HLW zu bleiben, denn unter diesen Voraussetzungen möchte sie gar nicht mehr ins Poly wechseln. Dennoch tat es seelisch sehr weh. "Angelina weinte sehr lange, weil sie sich vom Wechsel eine Erleichterung ihrer schulischen Situation erhoffte", erzählte ihre Mutter gegenüber den BezirksBlättern und meinbezirk.at.
Wir informierten über diesen Vorfall die Bildungsdirektorin des Weinviertels Brigitte Ribisch: "Ich kann mir so ein Verhalten von Direktor Gerald Weihs gar nicht vorstellen und kann mir nur erklären, dass seine Ablehnung mit dem Schulsprengelwechsel zu tun hat." Sie informierte den Direktor, der sich tags darauf bei den BezirksBlättern meldete.

Nicht sehr 'amused'

Er war sehr überrascht als die Schülerin mit einer Maskenbefreiung kam und: "Nicht sehr amused!" Aufgrund dieses Befreiung musste er die Schülerin, die ein Schild tragen musste, aufgrund des Platzangebotes in einer anderen Klasse unterbringen. "Ich habe meine Richtlinien und bin aufgrund der Sprengeleinteilung nicht verpflichtet eine Schülerin aus Großweikersdorf aufzunehmen. Ausgemacht war nur ein Schnuppertag. Innerhalb der zwei Schultage gab es drei Entgleisungen - Maskenbefreiung, ohne Schild gekommen und im Pausenraum das Schild abgenommen - dadurch kam auch die Kommunikation mit der Mutter ins Stocken", rechtfertigt sich der Direktor, der Angelina nur wegen des Sprengels abgewiesen habe und nicht wegen der Maskenbefreiung. Weiters dementierte er gegenüber den BezirksBlättern und MeinBezirk.at auch die beiden Aussagen, dass sie ihm gleich unsympathisch sei und für sie kein Platz in der Schule sei. "Wir pflegen einen höflichen Umgang mit unseren Schülern und deren Eltern", erklärte Direktor Weihs. Allerdings gab er zu, dass ein paar Situationen nicht optimal liefen, weil er gerade in einer vollen Klasse stand und seine Schüler beaufsichtigen und unterrichten musste.
Beide gaben bei den BezirksBlättern an, dass jeweils der andere das Gespräch abrupt beendete.