KLIMAEXPERTIN IN RETZ
Rasches Handeln ist gefragt

Helga Kromp-Kolb, Gregor Danzinger und Gerhard Maier (Mitte) mit Bürgermeistern der Klimamodellregion.
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  • Helga Kromp-Kolb, Gregor Danzinger und Gerhard Maier (Mitte) mit Bürgermeistern der Klimamodellregion.
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Universitätsprofessorin Helga Kromp-Kolb: Jetzt handeln, bevor wir die Katastrophe zu spüren bekommen
RETZ (jm). Gregor Danzinger von der Klimamodellregion Retzer Land konnte im voll besetzten Retzer Schüttkasten die Universitätsprofessorin und ehemalige Wissenschaftlerin des Jahres Helga Kromp-Kolb begrüßen, die mit Gerhard Maier (ORF) einen hochinteressanten Klimatalk führte und ihr neues Sachbuch „Für Pessimismus ist es zu spät“ präsentierte. Bezugnehmend auf den warmen Februar stellte sie fest, dass es in den letzten acht Jahren immer früher warm wird, die Bäume und Sträucher blühen, die nachfolgende Kaltluft aus Russland jedoch katastrophale Auswirkungen auf den Obstbau und die Landwirtschaft hat.

Die Politik muss eingreifen

„Die Politik hat in der Corona-Zeit Maßnahmen gesetzt, die vorher undenkbar waren. Sie muss auch jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen“, appellierte Kromp-Kolb an die Politiker, mahnte aber auch von jedem einzelnen ein, seinen Beitrag zur Eindämmung der Erderwärmung zu leisten, „bevor wir die Katastrophe zu spüren bekommen.“

Erderwärmung plus 2,7 Grad C

Während die globale Erderwärmung im letzten Jahr um 1,2 Grad C angestiegen ist, wurde in Österreich und auch in Retz eine Zunahme von 2,7 Grad, in Wien sogar um drei Grad registriert. Die Gründe dafür: Österreich ist ein Binnenland und durch das Wegschmelzen der Gletscher erwärmen sich diese Alpenregionen rascher. Die Schadstoffemissionen müssten bis 2030 halbiert und die erneuerbare Energie gefördert werden. Die Klimaexpertin übte Kritik am politischen Klima: „Keine Partei gönnt der anderen einen Erfolg.“ Vorschläge der anderen werden grundsätzlich abgelehnt. Sie warnte vor einer kursierenden, gefährlichen Irrlehre: „Wenn es mir am besten geht, dann geht es allen besser – das stimmt nicht! Das Allgemeinwohl muss an erster Stelle stehen“, so Kromp-Kolb.

Wir überfordern die Natur

„Österreich ist ausgebaut“, zitierte die Forscherin eine Kollegin und stellte die Bedeutung des Bodens als CO2- und Wasserspeicher in den Mittelpunkt der Überlegungen. Die Bodenversiegelung müsse radikal reduziert werden, da durch den ungebremsten Bau von Straßen, Betrieben und Häusern weitere Probleme entstehen. Die Landwirtschaft habe ihrer Meinung nach einen falschen Weg eingeschlagen. „Es geht heute nur mehr um Effizienz, und nicht mehr um Qualität. Mit der jetzigen Produktion überfordern wir die Natur.“ Nicht das Wirtschaftswachstum dürfe an erster Stelle stehen, sondern die Gemeinwohlwirtschaft. Weitere brisante Themen: Dem Aussterben der Ortskerne müsse durch eine entsprechende Raumplanung entgegenwirkt werden, Gebäude müssten mehrfach genutzt, deren Leerstände aber gemeldet werden.

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