Schädling in Hollabrunn
Rüsselkäfer vernichtet Existenzen

Günther Mayer vor seinem "leergefressenem" Feld, trotz Pheromonfalle. | Foto: Goll
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Bezirksblätter meets Rüsselkäfer. Aufgrund der aktuellen Problematik machten wir einen Lokalaugenschein mit Günther Mayer aus Kleinstelzendorf am Feld.

BEZIRK (ag). Hass, Angst, Panik um die Existenz - das alles löst bei Landwirten im Bezirk die derzeitige Problematik mit dem fehlenden Niederschlag und den daraus resultierenden Schädlingen aus. Große Flächen an Zuckerrüben sind vom Rüsselkäfer befallen. Der Rüsselkäfer, so nennt sich der Schädling, konnte am wirkungsvollsten mit dem Pflanzenschutzmittel „Neonicothinoide“ in Form einer Saatgutbeizung bekämpft werden. Eigentlich wurde dieser Wirkstoff EU-weit verboten, eine Notzulassung konnte heuer noch erreicht werden. Dennoch fällt der Rüsselkäfer über unseren Bezirk her und vernichtet in kürzester Zeit ganze Rübenfelder.

Große Schäden im Raum Hollabrunn, Guntersdorf, Wullersdorf, Sitzendorf

"Das Auftreten ist vor allem dort sehr stark, wo im Vorjahr in unmittelbarer Umgebung (etwa am Nachbarfeld) Rüben angebaut waren. Es laufen intensive Bemühungen der Zuckerindustrie, um Schäden abzuwenden. Die zugelassenen Saatgut-Beizmittel zeigen Wirkung, aufgrund des massiven Auftretens in bestimmten Gebieten („Heerscharen“ von Käfern auf den Feldern) ist aber dennoch kaum Erfolg gegeben", erklärte Gerald Patschka von der Bezirksbauernkammer.

Landwirte sind verzweifelt

Extreme Trockenheit begünstigen die Population dieses Schädlings. "Heuer regnete es laut der Kleinstelzendorfer Wetterstation nur 44,2 Millimeter, im Vorjahr 73 Millimeter, was auch schon sehr wenig war. Wir müssen ein Drittel unserer Rübenfläche umreißen und etwas anderes anbauen. Der Rest ist fraglich. Doch ohne Regen wird sonst auch nicht viel wachsen", ist Landwirt Günther Mayer verzweifelt.

Triste Situation

Gegen den Rüsselkäfer helfen kaum Spritzmittel. Günther Mayer setzt jetzt auf Alternativen, weil mehrmals Spritzen wirtschaftlich nicht drin ist: "Eigentlich möchte ich nicht zu viele Spritzmittel verwenden und versuche mittels Pheromonfallen  und Rillen auf den Äckern die Käfer zu minimieren. Das ist ein enormer Zeitaufwand, weil ich spätestens jeden zweiten Tag die Küberl ausräumen muss." 10 Becher stellte er pro Hektar auf und 10 Hektar Rübenfläche hat Mayer. "Natürlich achten wir auf die Bienen. Wir sind keine Bienenmörder. Bienen sind unser Leben", hackt Mayer nach, weil das immer wieder in Diskussionen zum Thema gemacht wird.

Enorme Ernteeinbußen

Wichtig wäre, laut Mayer, dass wirksame Pflanzenschutzmittel gegen diese Schädlinge zugelassen werden oder Alternativen zu entwickeln. Für nächstes Jahr sieht er keine Hoffnung mehr für Zuckerrüben. Dieser Schritt hätte allerdings weitreichende Folgen und er schneidet nur einige Themen an: "Preis für Mais wird fallen, es wird keinen österreichischen Zucker mehr geben, Rübengemeinschaften werden aufgelöst, weil die Maschinen nicht mehr finanziert werden können, Fabriken könnten geschlossen werden und die Existenz von Landwirten ist sehr bedroht."
Günther Mayer arbeitet in der vierten Generation im landwirtschaftlichen Betrieb und hat derzeit keine Hoffnung, dass er den Betrieb in einigen Jahrzehnten an seine Kinder (derzeit fünf und drei Jahre alt) übergeben kann. "Ich arbeite täglich von sieben bis 22 Uhr und weiß, dass es keinen Sinn macht. Das macht mich sehr traurig. Ich würde in der jetzigen Situation kein Bauer mehr werden", so der junge Landwirt abschließend.

"Bei so großem Rüsselkäferaufkommen sind wir der Natur ausgeliefert, da sind auch die Hilfsmittel wie Pheromonfallen nur ein Tropfen auf dem heissen Stein." Meint Leopold Dick jr. aus Schöngrabern

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