Forderung der Grünen Hollabrunn
Schutzstatus für Hollabrunner Wald
Die Hollabrunner Grünen wollen, dass der Hollabrunner Wald unter Natura 2000-Schutz gestellt wird.
BEZIRK HOLLABRUNN. „Unser Eichen-Mischwald ist einzigartig in Mitteleuropa und gilt in dieser Form schon als besonders erhaltenswert, vor allem aber ist er Heimat vieler seltener Tierarten“, sagt Grünen-Stadträtin Sabine Fasching. Gerade die Maßnahmen der letzten Wochen zeigten, wie anfällig dieses Ökosystem für die Auswirkungen der Klimakrise sei.
Lebensraum und Wasserreservoir
Dieser sei nicht nur für viele vom Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten ein wichtiger Lebensraum, sondern auch Trinkwasserreservoir und Erholungsraum für die Menschen in der Umgebung. „Der Hollabrunner Wald wertet unsere Lebensqualität erheblich auf und kann als Natura 2000-Gebiet zu einem stolzen Markenzeichen unserer Region werden“, so Fasching.
Bereits vor der letzten Gemeinderatswahl hatten die Grünen gefordert, den Wald unter Schutz zu stellen – auch die Hollabrunner ÖVP konnte damals dem Anliegen etwas abgewinnen. Nun wollen die Grünen einen ersten Schritt in diese Richtung unternehmen.
Landesregierung zuständig
„Für die Ausweisung von Natura 2000-Gebieten ist grundsätzlich die NÖ Landesregierung zuständig“, weiß Grünen-Gemeinderat und LAbg. Georg Ecker. Diese würde auch sämtliche Rahmenbedingungen abklären. Die Grünen möchten vorab möglichst viele Gemeinden ins Boot holen. „Dann ist die Chance auf Umsetzung im Land höher“, erläutert Ecker. Der Anfang soll bei der kommenden Gemeinderatssitzung mittels Drittelantrag in Hollabrunn gemacht werden – demnach soll eine Resolution ans Land NÖ gerichtet werden.
Reich an Fledermaus- und Vogelarten
Die Voraussetzungen für ein Natura 2000-Gebiet seien jedenfalls gegeben. Namhafte Organisationen wie die „Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung“ oder „Birdlife“ haben zahlreiche Vogel- und Fledermausarten im Hollabrunner Wald nachgewiesen, die vom Aussterben bedroht sind und deren Lebensraum gemäß EU-Naturschutzrichtlinien als schützenswert gelten. „Es wäre gerade jetzt ein wichtiges Zeichen von der Gemeinde Hollabrunn, ein klares Bekenntnis zum Hollabrunner Wald und dessen Unter-Schutz-Stellung abzugeben“, hofft Ecker auf breite Zustimmung zum Grünen Antrag bei der kommenden Gemeinderatssitzung.
Hintergrund:
Natura 2000 ist ein europaweites, ökologisches Netz besonderer Schutzgebiete zur Sicherung seltener Lebensräume und Arten. Rechtliche Grundlagen sind dabei die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensräume sowie die Vogelschutz-Richtlinie zum Schutz bedeutsamer Vogelarten und ihrer Lebensräume. Natura 2000-Gebiete können auch weiterhin wirtschaftlich genutzt werden, etwa für Jagd und Forstwirtschaft.
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