Todesfalle Swimmingpool
So verhindern wir Badeunfälle mit Kindern

Valentina und Valeria lernten schon sehr früh schwimmen. Dennoch dürfen die Kids nur unter Aufsicht in den Pool und in den Garten. | Foto: Lehner
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  • Valentina und Valeria lernten schon sehr früh schwimmen. Dennoch dürfen die Kids nur unter Aufsicht in den Pool und in den Garten.
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Wie können Eltern ihre Kinder vor Badeunfällen schützen?

BEZIRK (ag). Immer mehr Hollabrunner haben einen eigenen Pool im Garten. In Niederösterreich ertrinkt jedes dritte Jahr ein Kind – denn egal ob in der Wanne, im Planschbecken oder im Pool: Nur zehn Zentimeter Wassertiefe reichen für eine Tragödie aus. Gemeinsam wollen wir unsere Pools kindersicher machen.

Poolbauer empfiehlt Zaun

Poolbauer Bernhard Haunold kennt bei seinen Kunden diese Problematik und zählt die unterschiedlichsten baulichen Maßnahmen auf: "Es gibt Überdachungen, Rollschutzplanen, elektronische Systeme, aber ab sichersten ist immer ein Zaun rund um den Pool. Für Kinder bis etwa fünf Jahre ist Wasser extremst anziehend, dann verstehen sie schön langsam die Gefahr. Aufpassen müssen Eltern aber immer." Weiters berichtete er von einem Kinderbuch, das der Verband für Schwimmbäder heuer entwickelte und er seine Kunden mit Kindern gerne ausgibt.

Kinder lernten früh Schwimmen

Keine Option war für die Familie Lehner/Franc ein Zaun oder eine Überdachung. Sie haben am Pool eine Unterflurrolle, die das Körpergewicht eines Erwachsenen aushält. "Unsere beiden Kinder lernten bereits mit drei und vier Jahren schwimmen. Das war für uns eine der Grundvoraussetzungen für unseren Pool-Traum und unsere Kinder dürfen nicht alleine ins Pool", so Tanja Lehner und Viktor Franc aus Wolfsbrunn. Valentina, 6 und Valeria, 4 sind nie alleine und somit unbeaufsichtigt im Garten. "Obwohl sie beide schwimmen können, vertraue ich darauf nicht und achte sehr genau auf die beiden oder die Poolabdeckung ist geschlossen.

Auch die Kinder von Doris Rath aus Platt dürfen nicht ohne Begleitung in den Garten, wo sich der Pool befindet.

100 %ige Sicherheit gibt es nicht

Bereits beim Aushub des Pools errichtete die Familie Gruber aus Mailberg den Zaun rund ums Pool. "Damals war das für mich die sicherste Variante zum Schutz unserer Kinder. Ist man einmal unaufmerksam, das Telefon läutet und dergleichen, ist man abgelenkt", so Elfi Gruber. Mit einer versperrbaren  Tür hatte sie zusätzliche Sicherheit, doch aufpassen muss man immer.

Sicherheitstipps vom Roten Kreuz

„Ertrinken ist neben Verkehrsunfällen die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern“, erklärt Dr. Elfriede Wilfinger, Chefärztin des Roten Kreuzes Niederösterreich. Daher sind gerade beim Badevergnügen mit Kleinkindern einige Regeln unbedingt einzuhalten.

Der Garten sollte auf Gefahrenquellen für das Kind überprüft werden. Gartenteiche, Biotope, Regentonnen und Planschbecken stellen eine Gefahr dar und sollten umzäunt und abgesichert werden. Auch entsprechende Anlagen in der Nachbarschaft und naheliegende natürliche Gewässer sollten dabei beachtet werden. Kinder können schon in 20 cm tiefem Wasser ertrinken. Beim plötzlichen Eintauchen in das kalte Wasser kann die Atmung blockieren und zum Ersticken führen. Es handelt sich um einen Schutzreflex, der verhindern soll, dass Wasser in die Lungen gelangt. Auch haben Kinder einen schweren Kopf und eine ungeübte Muskulatur und gehen dadurch leichter unter.

Schon drei Minuten genügen

Kinder dürfen beim und im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben. Ertrinken passiert schnell und leise. Schon 3 Minuten genügen, um das Badevergnügen tödlich enden zu lassen. Schwimmflügerl sollten immer angelegt werden, gerade im Schlauchboot oder auf der Luftmatratze empfiehlt sich sogar eine Schwimmweste. Schwimmflügerl sollten immer mindestens zwei getrennt voneinander aufblasbare Kammern haben sowie Sicherheitsventile. Schwimmreifen sind kein geeigneter Schutz – das Kind kann durchrutschen.

Erste Hilfe: Im Notfall kommt es auf jede Minute an.

Im Ernstfall ist es besonders wichtig, ruhig zu bleiben. Nach der Rettung aus dem Wasser werden zuerst die Lebensfunktionen kontrolliert und dann die entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt (Beatmung und Herzdruckmassage – bei Kindern allerdings mit besonderer Vorsicht). Schnellstmöglich muss der Notruf 144 gewählt werden und dann nasse Kleidung so rasch wie möglich durch eine Decke oder eine Aluminiumfolie ersetzt werden, um eine Unterkühlung zu vermeiden.

Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen

Erste-Hilfe-Kenntnisse können Leben retten. Nicht nur Eltern können leicht in eine derartige Situation kommen. Ein Urlaubstag, der Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem der zahlreichen Kurse des Roten Kreuzes gewidmet, kann so Beruhigung für das ganze Jahr bringen.

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Valentina und Valeria lernten schon sehr früh schwimmen. Dennoch dürfen die Kids nur unter Aufsicht in den Pool und in den Garten. | Foto: Lehner
Bernhard Haunold mit seinen Söhnen Elias (2) und Moritz (6) vor der für ihn sichersten Kindersicherung für Schwimmbecken. | Foto: Goll

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