Bei den Wirten raucht es gewaltig
Wirte protestieren heftig gegen das totale Rauchverbot ab 2018. FPÖ plant Unterschriftenaktion.
BEZIRK (ae). Gegen das von der Regierung beschlossene totale Rauchverbot in der Gastronomie ab 2018 hat sich in kurzer Zeit ein Proteststurm entwickelt. Bisher wurden schon 300.000 Unterschriften dagegen gesammelt und in ganz Österreich gibt es Protestaktionen von Wirten, zuletzt am 28. 4. vor dem Parlament.
Einbußen mit Ausnahmen
Karl Riepl, Sprecher der Wirte im Bezirk Hollabrunn, zur Stimmung der Branche: „Wir sind unglücklich mit dieser Lösung. Vor allem auch, weil noch im Vorjahr das derzeitige Gesetz bestätigt wurde.“ Zum möglichen Umsatzverlust durch das totale Aussperren von Rauchern aus Lokalen sagt Riepl: „Wenn wir wirklich ein totales Rauchverbot auch für Vereinshäuser, Veranstaltungszelte und dergleichen bekommen, wird es nicht so schlimm, weil es keine Ausweichmöglichkeiten gibt, und die Gäste eher nicht ausbleiben werden. Wir fürchten aber, dass es Ausnahmen geben wird, weil in der Gastronomie bringt man so etwas leichter durch als bei Vereinen. Und dann wird es arge Einbußen geben.“ Schützenhilfe bekommen die Wirte demnächst auch von der FPÖ NÖ, wie der Hollabrunner Nationalrat Christian Lausch erklärt: „Durch das totale Rauchverbot wird das Wirtesterben beschleunigt, vor allem kleine Lokale werden das nicht überleben. Daher wollen wir die Gastronomen unterstützen, indem wir in allen Lokalen in den nächsten Wochen Informationsfolder und Unterschriftenlisten gegen das geplante Rauchverbot auflegen. Wir lehnen diese Bevormundung des Gesetzgebers ab, auch viele Nichtraucher sind gegen das totale Rauchverbot.“
Eine Million Unterschriften
Lausch rechnet, dass noch einmal eine Menge Unterschriften zusammenkommen werden. „300.000 gibt es schon, durch unsere Aktion könnten es noch einmal so viele werden. Und mehr als eine halbe Millionen kann die Regierung nicht mehr einfach ignorieren.“ Karl Riepl sieht die FPÖ-Aktion weniger optimistisch: „Es ist fraglich, ob man jetzt noch was damit erreichen wird.“
Der Retzer Hannes Elmer betreibt in Haugsdorf das Café Hoppala, er meinte dazu: „Ich werde natürlich die Aktion der FPÖ unterstützen und auch in meinem Lokal die Unterschriftenlisten zulassen. Es ist nur die Frage, ob diese Aktion etwas nützen wird. Ich frage mich, wo waren denn die Herren Leitl und Mitterlehner, als dieses Gesetz beschlossen wurde? Hätten wir Wirte jene Lobby, die z. B. die Bauern haben, so wäre dieses absolute Rauchverbot niemals durchgegangen. Unsere Gäste sind mündige Bürger und wissen selbst um ihre Gesundheit. Das Angebot Raucherbereich und Nichtraucherbereich wurde von den Gästen angenommen und hätte auch für alle Zukunft gereicht!"
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