Ex-Stronach-Mann in Hollabrunn
Salzburger Wahlergebnis beeindruckt Politiker im Bezirk nicht. Sie glauben, dass gute Arbeit belohnt wird.
BEZIRK (ae). In fast genau einem Jahr werden in NÖ die Gemeinderäte neu gewählt. Die politische Landschaft ist im Umbruch, wie jüngst die Gemeinderatswahl in Salzburg zeigte. Neue Gruppen wie NEOS und Bürgerlisten nagen am Stimmenpotenzial der etablierten Parteien. Die Bezirksblätter haben sich umgehört, wie die Bilanz der bisherigen Arbeit ist, und wie die Zeichen für März 2015 stehen.
ÖVP sitzt fest im Sattel
In der Bezirkshauptstadt sieht Bürgermeister Erwin Bernreiter (ÖVP) dem Wahlgang gelassen entgegen: „Man kann Salzburg nicht mit Hollabrunn vergleichen. Wir leisten gute Arbeit und werden nächstes Jahr sehen, wie sie von den Wählern honoriert wird. Mir ist derzeit auch nicht bekannt, ob die NEOS oder andere Gruppen bei uns kandidieren werden.“
SPÖ-Gemeinderat und Bezirksparteichef Werner Gössl könnte auch mit zusätzlichen Mitbewerben leben, wie er sagt: „Ich sehe es nicht dramatisch, wenn viele Gruppen in einem Gemeinderat sitzen. Es ist gar nicht schlecht, wenn sich ein Bürgermeister für jeden Beschluss erst Mehrheiten suchen muss.“ Ob neue politische Gruppen überhaupt eine Chance haben, sieht Gössl stark von den Personen abhängig. „Wenn einer antritt, der gut ist, dann kann er auch was reißen.“
FPÖ-Stadtrat Wolfgang Scharinger sieht ebenfalls wenig Gefahr für seine Partei: „Sollten die NEOS kandidieren, dann nehmen sie anderen Parteien Stimmen weg, uns eher nicht. Ich glaube aber nicht, dass sie in Kleinstädten antreten werden. Ich jedenfalls kann meine Leistung herzeigen und warte auf mein Zeugnis durch den Wähler.“
Der Retzer Bürgermeister Karl Heilinger (ÖVP) sieht die Lage differenziert: „Manche Wähler sind mit den etablierten Parteien unzufrieden. Je größer eine Gemeinde, desto wahrscheinlicher ist es, dass neue Parteien in den Gemeinderat einziehen werden. In kleinen eher nicht, wie auch das Beispiel Salzburg zeigt.“
Grüne sind zuversichtlich
Zu den von Neueinsteigern bedrohten Gruppen könnten vor allem die Grünen gehören, die derzeit bezirksweit nur über drei Gemeinderatssitze verfügen, wovon der in der Bezirkshauptstadt nicht einmal besetzt ist. Bezirkschefin Elfriede Hofmann sieht trotzdem gute Chancen für die kommenden Wahlen: „Wir machen mit unseren Gemeinderätinnen in Maissau und Retz gute Arbeit und werden in mehr Gemeinden Kandidaten anbieten, auch in Hollabrunn wird es wieder einen geben.“
NEOS-Kandidatur in NÖ möglich
Bei den NEOS ist noch keine Entscheidung gefallen, wo sie in Niederösterreich antreten werden. Pressesprecherin Claudia Gamon: „Wir werden schauen, wo es entsprechende Kandidaten gibt und wo wir Anklang finden, dort treten wir dann an. Jetzt ist noch alles offen.“
Naderer will nach Hollabrunn
Beim Team NÖ (ehemals Team Stronach) dagegen ist der Entschluss schon gefallen, wie LAbg. Walter Naderer sagt: „Wir suchen Kandidaten für Bürgerlisten, werden aber nicht als Team NÖ antreten. Ich werde auf jeden Fall kandidieren. Wahrscheinlich in der Bezirkshauptstadt Holla-brunn. Ich bin schon auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung in Hollabrunn.“
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