Zuwenig Personal für Hygienemaßnahmen in der Schule?
146 Reinigungskräfte fehlen

Händewaschen | Foto: Eigenfoto
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Seit Freitag, 24.4.2020, steht nicht nur der Fahrplan für die Schulöffnungen, sondern auch die empfohlene, oder vielleicht doch vorgegebene, Hygienemaßnahme fest.
Es wird von der Anreise bis zum Eintreffen und Betreten der Bildungseinrichtung sehr vieles empfohlen. Die Verhaltensregeln der einzelnen Personenkreise werden genau definiert, daher sind es keine Empfehlungen mehr sondern Vorgaben. Mittlerweile sind es bereits Hygienemaßnahmen, die niedergeschrieben sind.

Als oberster Gewerkschaftsvertreter und Personalvertreter der Unterrichtsverwaltung (=Nichtlehrer) an den Bundesschulen in NÖ möchte ich hier einiges klarstellen:

Für Schulen gilt, dass ankommende Personen einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollten. Ist dies nicht der Fall, ist ihnen beim Betreten des Gebäudes einer auszuhändigen!
Wer wird dies machen? Natürlich werden die Schulwarte beim Eingang stehen und kontrollieren oder die MNS (Mund-Nasen-Schutz)-Maske aushändigen. Wie lange? Müssen sie den ganzen Vormittag dort stehen? Es soll ja gestaffelte Ankunftszeiten geben. Die Schulwarte fehlen aber dann bei den weiteren Hygienemaßnahmen!

Die PädagogInnen und SchülerInnen müssen altersadäquat über die Hygienemaßnahmen und insbesondere den richtigen Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmitteln von der zuständigen Schulärztin oder dem zuständigen Schularzt informiert werden. Dafür brauchen diese bei einer mittelgroßen Bundesschule, vor allem bis alle Klassen – geteilt in Gruppen – und PädagogInnen instruiert sind, einige Tage.

Im Direktionssekretariat / in den Räumen des schulärztlichen Dienstes darf zusätzlich zum dort diensthabenden Personal nur eine weitere Person Zutritt haben. Vor diesen Räumen ist auf ausreichend Abstand für wartende Personen zu achten.
Der Eingangsbereich der Direktionssekretariate lässt keine andere Handhabung zu, weil die Raumgröße zu klein ist. Diese Empfehlung ist außerdem extrem schulpraxisfremd, denn die SchülerInnen – egal welcher Altersgruppe - kommen immer zu zweit in die Kanzleien, um zu fragen oder etwas zu melden. Lehrkräfte und Eltern werden zu Beginn der Schulöffnungsphase die Sekretariate stürmen und belagern, weil sie dort alle weiteren Informationen bekommen wollen. Wobei Eltern ja als schulfremde Personen gelten und sich vorher anmelden müssten. – Logistisch und auch schulpartnerschaftlich ist dies ein absoluter Schwachsinn!

Jetzt kommt das große Kapitel der Reinigung!

Hierfür wird natürlich Reinigungspersonal benötigt. Die meisten Schulen haben aber kein eigenes Reinigungspersonal mehr.
Unter Ex-BM Claudia Schmied (ab 2007) wurde das Personal in der Unterrichtsverwaltung und speziell in der Reinigung zu Tode gespart. Es wurde von Eigenreinigung auf Fremdreinigung umgestellt – leider im gesamten Bundesdienst. Es wurde Reinigungspersonal, nur um die Budgetzahlen zu schönen, einfach nicht mehr nachbesetzt, denn eine Fremdreinigungsfirma scheint im Personalstand des Bundes nicht mehr auf.

Es wurde der Personalstand von 298 Kolleginnen in den Bundesschulen in NÖ nur im Bereich der Reinigung (seit dem Jahre 2010) auf 152 Kolleginnen (Stand Oktober 2019) reduziert, und es wird dies weiterhin gemacht.

146 Reinigungskräfte fehlen jetzt!

Die Desinfektion von Flächen oder Gegenständen, die von besonders vielen Personen beansprucht werden, hat mehrmals täglich zu erfolgen (z. B. Türklinken, Lichtschalter, Tastaturen und Computermäuse).
Die Fremdreinigungsfirma hat diese Tätigkeiten nicht im Vertrag. Die Fremdreinigungsfirma reinigt nach Vertrag der festgelegten Quadratmeter und alle weiteren Tätigkeiten müssen von der Schule zugekauft werden.
Die KollegInnen der Eigenreinigung wären mindestens 4 bzw. 8 Stunden in der Schule. Das Reinigungspersonal könnte die Desinfektion von Flächen oder Gegenständen, die von besonders vielen Personen beansprucht werden, mehrmals täglich (z. B. Türklinken, Lichtschalter, Tastaturen und Computermäuse) nach einem Stundenwechsel durchführen.
Es können weder die PädagogInnen, noch die Sekretariatskräfte für diese Tätigkeiten herangezogen werden.
Warum nicht? Die PädagogInnen müssen/sollen in andere Klassen unterrichten eilen bzw. noch Fragen von den SchülerInnen beantworten und die Sekretariatskräfte werden gerade in Pausen gebraucht, um Auskunft zu geben, um Fragen zu beantworten und um Informationen weiterzugeben, denn gerade in den Pausen kommen PädagogInnen und SchülerInnen in die Sekretariate.

Der Schuss mit den Sparmaßnahmen in der Reinigung ist nach hinten losgegangen!
Jetzt würde man die Kolleginnen liebend gerne im Dienststand haben, um das Virus nach den Vorgaben des Ministeriums bestmöglich bekämpfen zu können.

Mit dem derzeitigen Personalstand an den Bundesschulen wird dies aber NICHT funktionieren.

Wir fordern jetzt EIGENREINIGUNG statt Fremdreinigung an den Bundesschulen,
denn das CORONA-Virus wird uns leider auch im September und noch länger
beschäftigen!!!

Robert Kugler
Vorsitzender GÖD NÖ Unterrichtsverwaltung

Händewaschen | Foto: Eigenfoto
Vorsitzender GÖD NÖ Unterrichtsverwaltung Robert Kugler | Foto: Eigenfoto

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