Greißlersterben trifft Alberndorf

ALBERNDORF (ae). Erst im März des Vorjahres wurde der Nah & Frisch-Markt in Alberndorf neu eröffnet. Das Garser Unternehmen Kiennast hatte das Lebensmittelgeschäft von der Alberndorfer Firma Weiss gepachtet, renoviert und anschließend an Birgit Schiefer vermietet, die den Nahversorgungsbetrieb mit neuem Vollsortiment, ausgeweiteten Öffnungszeiten und frischem Schwung führte.

Nach 11 Monayten ist Schluss

Elf Monate danach ist der neu eröffnete Nah & Frisch-Markt in Alberndorf aber schon wieder Geschichte und die Gemeinde ohne einen Nahversorger. „Die wirtschaftliche Lage hat einen weiteren Betrieb unmöglich gemacht“, sagt Birgit Schiefer. „Die Leute kauften alles bei Billa oder Spar ein und kamen zu mir nur wegen Kleinigkeiten wie einem Liter Milch oder einem Packerl Butter. Davon konnte ich aber nicht leben.“

Ein herber Verlust

Keine Freude mit der Schließung hat auch der erst seit wenigen Tagen im Amt befindliche neue Alberndorfer Bürgermeister Christian Hartmann: „Die Aufgabe des einzigen Nahversorgers ist ein herber Verlust für unsere Gemeinde. Ich werde mich bemühen, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden, aber es wird nicht einfach sein.“

Neue Mieter gesucht

Ebenfalls großes Interesse an einer Wiedereröffnung des Lebensmittelgeschäftes hat die Firma Kiennast, deren Pachtvertrag mit Weiss noch zwei Jahre läuft. Juniorchef Julius Kiennast: „Wir bemühen uns derzeit, einen neuen Mieter zu finden und suchen zusammen mit der Gemeinde nach einer Lösung. Gedacht ist an weniger Verkaufsfläche, bisher waren es an die 300 m², und ein verkleinertes Sortiment, sodass sich der Betrieb mit wenigen Mitarbeitern führen lässt.“ Dass es nicht einfach wird, weiß auch Julius Kiennast, wenn er meint: „Am ehesten funktioniert so ein Nahversorger-Geschäft, wenn der Betreiber selbst im Laden steht, vielleicht noch mit einer Halbtagskraft.“