Imker jubeln über EU -Verbot!

Imker-Präsident Johann Gruscher freut sich darüber das BM Köstlinger ihr Wort gehalten und dem Neonicotoid-Verbot zugestimmt hat. 	   Foto: jm
  • Imker-Präsident Johann Gruscher freut sich darüber das BM Köstlinger ihr Wort gehalten und dem Neonicotoid-Verbot zugestimmt hat. Foto: jm
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BEZIRK (jm). Ein Verbot für Neonicotinoide wurde kürzlich von den EU-Staaten mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit beschlossen. Österreich stimmte mit Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) für dieses Verbot, das mit Jahresende in Kraft tritt. Es betrifft jedoch nur den Einsatz von Neonicotinoiden im Freien, bei Intensivkulturen in Glashäusern können sie weiterhin verwendet werden.

Mit zweierlei Maß gemessen

Der Pernersdorfer Landwirt Karl Neubauer, Obmann-Stv. der Rübenbauern für NÖ und Wien und Vorstandsmitglied der österreichischen Rübenbauern, sieht Teile der Rübenernte in Gefahr. „Pflanzenschutz ist notwendig, weil die Schädlinge bekämpft werden müssen“, so Neubauer. Er macht unter anderen die Umweltschutz-NGOs für das Verbot verantwortlich und bemängelt, dass in Österreich mit zweierlei Maß gemessen wird. „Im Ausland wird produziert, man macht alles, was bei uns verboten ist. Wenn es gerecht zuginge, müsste für solche Produkte ein Importverbot erlassen werden.“

Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP), argumentierte dazu: „Gehen die Neonicotinoide als Beizmittel verloren, fehlt der Rübe vor allem in der sensiblen Wachstumsphase der notwendige Schutz gegen Schädlinge.“ Mit dem EU-Beschluss sei das „Aus für die Zuckerrübe“ besiegelt.

Laut Köstinger bringt das Verbot vor allem die Rübenbauern in „eine schwierige Situation“ und man müsse jetzt für die heimische Zuckerindustrie kämpfen.

Rüsselkäfer verschärft die Lage

In weiten Teilen des Weinviertels hat der Rüsselkäfer Rübenfelder befallen und ganze Regionen im Süden des Bezirkes kahlgefressen. Neubauer führt die Ausbreitung dieses Schädlings auf die Herabsetzung des Pflanzenschutzes in den letzten Jahren zurück. „Puch ist rübenfrei“, stellt Neubauer mit Bedauern fest.

Guter Tag für die Biene

Das Neonicotinoid-Verbot haben Bienenfreunde und Umweltorganisationen sehr begrüßt. Johann Gruscher aus Peigarten, Präsident des Österreichischen Imkerbundes, hatte mit BM Köstinger vor ihrer Abreise nach Brüssel ein Vieraugengespräch: „Sie hat mir gesagt, sie wird für das Verbot stimmen und das hat sie auch getan“, berichtete ein erfreuter Präsident.

„Neonicotinoide sind verantwortlich für das langfristige Bienensterben. Sie greifen die Nervenzellen der Bienen an, blockieren damit die lebenswichtige Reizleitung und schränken die Fortpflanzungsfähigkeit massiv ein“, erklärte der Bienenexperte. In Richtung Rübenbauern bemerkte Gruscher: „Es gibt ja Bio-Rübenbauern, die schon bisher ohne Neonicotinoide ausgekommen sind.“

Zur Sache:

Zwei Drittel der EU-Mitgliedsstaaten haben ein Verbot von Neonicotinoide beschlossen.
• Neonicotinoide werden in erster Linie zur Behandlung von Saatgut verwendet und gelten als bienenschädlich.

• Sie greifen die Nervenzellen von Insekten an und blockieren damit die lebenswichtige Reizleitung. Sie können Wild- wie Honigbienen, aber auch Schmetterlinge lähmen und sogar töten.

• Auch die Fortpflanzungsfähigkeit wird durch die Neonicotinoide massiv eingeschränkt. Populationen werden deutlich dezimiert.

• Rüsselkäfer: Von den rund 5.000 heimischen Rübenbauern sind vor allem jene im Weinviertel, wo der Rüsselkäfer wütet, besonders stark betroffen.

• Landwirte haben noch drei Monate Zeit, um ihre Restbestände an Neonicotinoiden aufzubrauchen.

Quelle: Der Standard, Die Presse vom 27.4.2018

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