Kampf gegen Käfer und Raupen
Winzer registrieren nach mildem Winter erhöhte Schädlingsgefahr in den Weingärten.
BEZIRK (ae). Im Weinviertel machen sich zurzeit große Maikäfer-Schwärme über die jungen Triebe an den Weinstöcken her. Besonders im östlichen Teil werden erhebliche Fraßschäden am Grünen Veltliner beklagt. Dazu kommt noch, dass die ungeliebten Käfer bis zu 100 Eier ablegen und die daraus entstehenden Raupen fressen zwei Jahre lang unter der Erde die Wurzeln der Weinstöcke, wobei weiterer Schaden entsteht.
Befall im Pulkautal
Im Bezirk ist die Lage nicht so dramatisch, erklärt Bezirks-Bauernkammer-Obmann Friedrich Schechtner: „Bei uns ist der Befall nicht so schlimm. Er beschränkt sich auf das untere Pulkautal und auf die Region Hohenwarth, von wo sich die Maikäferplage bis zum Wagram ausdehnt. Die Schädlinge treten vor allem dort auf, wo größere Wälder in der Nähe sind. Auch große Nussbäume nahe den Weingärten sind gefährlich, weil sich dort die Käfer sammeln.“
Der Kampf gegen die Insekten ist deshalb so schwierig, weil es kein zugelassenes chemisches Mittel zur Bekämpfung gibt. Das mühsame Abklauben von Käfern und Engerlingen ist die einzige Methode, die hilft. Wobei das Problem kein neues ist, weil die Maikäferplage in den Weingärten regelmäßig alle paar Jahre auftritt. „Vor dem 2. Weltkrieg wurden sogar ganze Schulklassen zum Abklauben der Schädlinge eingesetzt“, weiß Schechtner.
Erdraupen im Vormarsch
Im Retzer Landesweingut sind Maikäfer kein großes Thema, dafür aber ein anderer Schädling. Laborleiter DI Florian Hanousek: „Lokal gibt es bei uns Schäden durch Erdraupen, die die Knospen fressen.“ Die Erklärung für das heuer insgesamt verstärkte Auftreten von Schadinsekten in den Weingärten liegt laut Hanousek in den vergangenen Monaten: „Wenn es einen so milden Winter gibt wie heuer, dann wird die Gefahr durch tierische Schädlinge größer, weil viel mehr überleben, wenn kein strenger Frost auftritt.“
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