Windrädern geht die Luft aus
Im endgültigen Windparkzonenplan sind die Eignungsflächen im Bezirk wesentlich kleiner geworden.
(ae). Knalleffekt bei der Vorlage des endgültigen Windkrafteignungsplanes durch die Landesregierung. Im Bezirk Hollabrunn wurden die im Entwurf ausgewiesenen Flächen noch einmal kräftig geschrumpft. Zum einen wurde dem Einspruch von Guntersdorf stattgegeben, das die Windparkfläche nicht haben wollte, weil dadurch die Erschließung weiterer Siedlungsgebiete verhindert worden wäre.
Überraschender Entscheid
Überraschend dagegen die Streichung der Flächen in Zellerndorf und Hardegg. Beide waren im zur Begutachtung ausgeschickten Entwurf noch ausgewiesen, jetzt sind sie verschwunden und damit auch die Hoffnung auf kräftige Einnahmen in den nächsten 20 Jahren. Hardeggs Ortschef Heribert Donnerbauer: „Das Land hat so entschieden, das müssen wir zur Kenntnis nehmen. Dass wir jetzt das Geld von den Windparkbetreibern nicht bekommen, ist bedauerlich, weil es bei uns ja sonst nicht viele Einnahmequellen gibt, aber wir müssen eben damit leben.“
Bürgermeister Karl Schwayer aus Zellerndorf: „Einige Einsprüche haben dazu geführt, dass unsere Eignungsfläche gestrichen wurde. Natürlich fehlt uns das erhoffte Geld, das in den nächsten 20 Jahren geflossen wäre, aber wir haben nicht damit spekuliert, die Gemeinde kann das daher verkraften.“
Geblieben sind die beiden Windparkflächen in der Gemeinde Nappersdorf-Kammersdorf, eine kleine an der Grenze zu Hollabrunn und eine größere an der Gemeindegrenze zu Großharras. Bürgermeister Herbert Bauer zur Frage, ob er jetzt die schon im Vorjahr geplante Volksbefragung durchführen wird: „Vor der Wahl im nächsten Jahr wird gar nichts mehr gemacht. Und die möglichen Stückzahlen wurden auch verringert. Jetzt warten wir einmal ab, was Großharras machen will.“ Uneingeschränkte Freude mit der Landesentscheidung herrscht dagegen in Retz. Bekanntlich hatten ja Retzer gegen den Zellerndorfer Windpark protestiert, weil der den Ausblick beeinträchtigt hätte. „Das Retzerland bleibt windkraftfrei“, freut sich Vizebürgermeister Karl Burkert. „Wir sind mit der Entscheidung glücklich, die anderen werden damit leben müssen.“
Gar nicht glücklich sind dagegen die Windkraftunternehmen mit der Landesentscheidung. Von der Firma „Im Wind“, die das Zellerndorfer Projekt entwickelt hat, war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu bekommen. Wohl aber von der IG Windkraft, deren Geschäftsführer Stefan Moidl kritisierte, dass die ursprünglich vorgesehenen Windparkflächen noch einmal um ein Viertel reduziert wurden und meint: „Damit sind die langfristigen Ziele des Energiefahrplans 2030 nicht mehr erreichbar.“
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