Anrainerängste bei Wohnprojekt
„Heimat Österreich“ plant in Zellerndorf die Errichtung von 18 Wohnungen in Bahnhofsnähe.
ZELLERNDORF (jm). In unmittelbarer Bahnhofsnähe will die gemeinnützige Wohnbaugesellschaft „Heimat Österreich“ auf dem Caritas-Grundstück zwei dreigeschoßige Wohnblöcke mit je neun Wohnungen errichten. Projektleiter Denis Zagorov im Gespräch mit den Bezirksblättern: „Das Projekt befindet sich derzeit in der Entwurfsphase und soll im Zuge einer Informationsveranstaltung am 12. 12. um 19:00 Uhr im Gemeindeamt Zellerndorf zunächst den Anrainern präsentiert werden.“
Reduzierte Variante
Vor zwei Jahren war das Projekt unter Altbürgermeister Karl Schwayer wesentlich größer geplant. Auf zwei Bauplätzen der Gemeinde in der Karl-Bacher-Straße sollten Reihenhäuser errichtet werden. Dieses Vorhaben stieß jedoch auf heftigen Widerstand der Anrainer, die nicht in die Planung mit eingebunden waren. Bgm. Markus Baier: „Der Gemeinderat hat beschlossen, beide Bauplätze nicht zu veräußern.“ Er stellt auch klar, dass die Gemeinde bei diesem Wohnbauprojekt lediglich Verwaltungsbehörde und erste Bauinstanz sei. „Selbstverständlich sollen die Anrainer ihre Wünsche und Einwände äußern, die wir auch berücksichtigen werden“, so der Ortschef.
Wohnungen frei vergeben
Die insgesamt 18 Wohnungen werden frei vergeben. Die Caritas ist zwar Grundeigentümer, jedoch nicht an der Planung oder Umsetzung des Projektes beteiligt. Caritas-Direktor Thomas Krottendorfer, Leiter der Behinderteneinrichtungen in der Region Weinviertel: „Die Caritas hat als Mieterin Interesse an einer Wohnung im ersten Bauabschnitt. Es gibt sehr positive Erfahrungen in Retz in der Adolf-Lehr-Straße, wo auch in Wohnbauten jeweils eine Wohnung durch die Caritas angemietet ist und eine teilbetreute Form für drei Menschen mit Behinderung pro Wohneinheit angeboten wird.“
Dennoch brisante Situation
Nermin Karl hat vor einem Jahr die Interessen der Anrainer vertreten. Sie ist zwar froh, dass nicht mehr in der Karl-Bacher-Straße gebaut wird, äußert aber dennoch Bedenken gegen das Projekt: „Für mich ist auch die gekürzte Variante brisant, weil durch die 18 Wohnungen vermutlich zu viele Leute auf einer kleinen Fläche zusammenleben und es in der Siedlung nicht mehr so ruhig ist.“
Andere AnrainerInnen befürchten, dass die geförderten Wohnungen vom Staat angemietet werden könnten und ausschließlich AsylantInnen oder sozial Schwache in die Wohnblöcke einziehen würden.
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