Tierbestand ist zu hoch
In einem Jagdgatter am Manhartsberg werden zu viele Tiere gehalten. Jetzt wurde der Abschuss angeordnet.
(ae). Im Gipfelbereich des Manhartsberges (Gemeindegebiete Mühlbach und Maissau) liegt ein 220 Hektar großes Jagdgatter – das letzte, das in NÖ vor der Gesetzesänderung noch errichtet werden durfte. Weil sich darin viel zu viele Wildschweine befinden, ist das Anwesen beträchtlich verwüstet. Auf manchen Flächen wächst kaum noch eine Pflanze, und ein Bachbett wird vor allem als Wildschweinsuhle „missbraucht“.
Bestand reduzieren
Trotz mehrerer Überstiege wagen sich auch immer weniger Menschen in das Gatter, weil sie sich vor den massenhaft auftretenden Tieren fürchten und der Wald stark verwüstet ist. „In einem Jagdgatter dieser Größe dürften maximal 80 Wildschweine gehalten werden“, sagt Hollabrunns Bezirkshauptmann Stefan Grusch, in dessen Amtsbereich ein Teil des Gatters fällt, der andere Teil gehört zur BH Krems. Wie viel Stück Schwarzwild derzeit tatsächlich auf dem Gelände leben, konnte bisher nicht exakt gezählt werden, Experten gehen aber davon aus, dass es rund viermal so viele sind, als dort sein dürften, also gut 300 Exemplare.
Jetzt muss der Überbestand abgebaut werden, wie BH Grusch erklärt: „Wir haben dem Besitzer per Bescheid aufgetragen, den Bestand wieder auf maximal 80 Tiere zu reduzieren. Das muss in den nächsten Monaten erledigt werden.“ Dies muss nicht unbedingt durch Abschüsse passieren, der Besitzer könnte auch Tiere einfangen und verkaufen.
Die Befürchtung, dass die Massentierhaltung in dem Jagdgatter auch das Grundwasser in den umliegenden Orten gefährden könnte, hat sich laut Bezirkshauptmann aber nicht bestätigt: „Die Gewässeraufsicht hat kein Gefährdungspotenzial festgestellt. Die Messergebnisse sind alle im grünen Bereich.“
Mittlerweile hat sich auch der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) eingeschaltet. Obmann Martin Baluch fordert vehement die sofortige Schließung des Jagdgatters am Manhartsberg.
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