Zeitumstellung vor Abschaffung?

BEZIRK (jm). Die europaweite Onlineumfrage zur möglichen Abschaffung der Sommerzeit stieß nach Angaben der zuständigen EU-Kommission auf riesiges Interesse. „Wir haben bereits zur Hälfte der Laufzeit mehr als eine Million Antworten registriert“, sagte ein Kommissionssprecher. Allein in den ersten drei Tagen der Konsultation habe es mehr als 500.000 Antworten gegeben.

Zeitumstellung abschaffen?

Bei der Umfrage, die am 16. August endete und an der 4,6 Millionen EU-BürgerInnen teilnahmen, konnten EU-BürgerInnen angeben, ob sie künftig gerne ohne Zeitumstellung leben würden und ob sie Winter- oder Sommerzeit bevorzugen. Auf Grundlage der Ergebnisse sowie anderer Studien und Meinungen will die EU-Kommission dann entscheiden, ob sie einen Vorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorlegt.
Für LAbg. Richard Hogl (ÖVP) ist die Zeitumstellung kein Problem. „Wenn ich in den Urlaub fliege, muss ich mit der Zeitverschiebung ja auch zurecht kommen“, meint Hogl.
Auch der Retzer Tourismusobmann Reinhold Griebler spricht sich für eine Beibehaltung der Zeitumstellung aus, ebenso NP-Direktor Christian Übl, für den die Umstellung keine Beeinträchtigung bedeutet. Für den Hollabrunner WK-Obmann Alfred Babinsky ist dieses Thema ein sehr emotionales: „Man sollte es sich sehr genau ansehen, bevor man etwas ändert. Da geht es ja auch um logistische und technische Gegebenheiten, die bei einer Umstellung beachtet werden müssen und die mit Kosten verbunden sind.“

Kein Energiespareffek

Für EVN-Sprecher Stefan Zach bedeutet die Zeitumstellung jedes Mal ein aufwändiges Hantieren an hochempfindlichen Geräten, das er sich lieber ersparen würde. „Ein Energiespareffekt konnte in den vergangenen 39 Jahren, in denen es die Sommerzeit gibt, nicht festgestellt werden“, stellt Zach fest. Energie könne durch ein persönliches Verbrauchsverhalten effizienter eingespart werden. BBK-Obmann Friedrich Schechtner sieht Vor- und Nachteile auf beiden Seiten, doch wäre ihm die Winterzeit lieber.

Kosten einsparen

Richard Pregler (SPÖ) gibt die Kosten, die zweimal im Jahr für die Umstellung entstehen, zu bedenken und weiß, „dass es Einsparungen bei den Energiekosten niemals gegeben hat. Mich selbst stört die Umstellung und ich bin für ihre Abschaffung“, so Pregler. Christian Lausch (FPÖ): „Die Umstellung bringt nichts, aber sie beeinträchtigt den Biorhythmus. Deshalb würde ich sie abstellen und könnte auch mit einer durchgehenden Sommerzeit leben.“