Blindengasse
73 Verzögerungen im Jahr 2019
Die Verlegung von Wasserrohren verzögert die geplanten Umbauarbeiten entlang der Blindengasse.
JOSEFSTADT. Die Straßenbahnlinie 5 hat es in der Blindengasse nicht leicht: Seit Jahren kommt es dort immer wieder wegen schlecht geparkter Autos – die Abstellfläche ist sehr schmal – zu massiven Verzögerungen des öffentlichen Verkehrsmittels.
Auch der Autoverkehr ist davon stark betroffen. Alleine seit diesem Jänner sind 73 Verzögerungen gemeldet worden. Ein Umbau zur Verbesserung der Situation sollte noch 2019 erfolgen. Die MA 31 (Wiener Wasser) verzögert nun jedoch diesen Plan.
Versuche scheiterten
Seit Jahren ärgern sich Fahrer der Bimlinie 5 im Abschnitt Blindengasse 2 bis 10 immer wieder über lang andauernde Verzögerungen. 199 Fälle wurden von Jänner 2016 bis Dezember 2018 gemeldet.
2016 machten die Grünen Josefstadt auch im Bezirksamt darauf aufmerksam. Sinnvolle Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation fand man jedoch nicht. Es wurden zunächst Maßnahmen wie Warnhinweise für Falschparker oder auch Fahrradständer beziehungsweise großräumige Sperrflächen angebracht. Nichts davon brachte das gewünschte Ergebnis (die bz berichtete).
Da heuer von Jänner bis Oktober weitere 73 Verzögerungsfälle gemeldet wurden, hat der Bezirk eine radikale Entscheidung getroffen: Die Parkplätze in der Blindengasse müssen weg. Statt dieser sollen Gehsteigvorziehungen und Blumenbeete angelegt werden. "Dieses Steckenbleiben der Straßenbahn verursachte jedes Mal ein Verkehrschaos, und das genau im sensiblen Bereich rund um die Volksschule. Daher haben wir entschlossen, klar zu handeln", so Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP).
Magistrat verschiebt Baustart
Das Projekt hätte Mitte November starten und Ende Dezember abgeschlossen sein sollen. Die Presseaussendung der Bezirksvorstehung war bereits verschickt, da hieß es vonseiten der MA 31, dass vorher die Wasserrohre getauscht werden müssten. "Natürlich ist es sehr schade, dass dieses Projekt nun über den Winter warten muss. Aber danach starten wir sofort mit dem Umbau", so Mickel-Göttfert.
Auch die Grünen freuen sich trotz der Verzögerung auf die Umsetzung des Projekts: "Unsere langjährige Forderung, Platz für eine ungehinderte Durchfahrt der Straßenbahn zu schaffen und gleichzeitig attraktive Erdgeschoßzonen zu gestalten, wird endlich realisiert. Ich glaube, unser offener Brief an die Bezirksvorsteherin, die Wiener Linien und die zuständige Stadträtin hat doch einiges bewirkt", so der stellvertretende Bezirkschef Alexander Spritzendorfer.
Anlass zur Freude gibt auch die Finanzierung: Mickel-Göttfert konnte die Wiener Linien überzeugen, sämtliche Kosten zu übernehmen.
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