Andrea Prosenbauer
Grätzelpolizistin mit Leib und Seele
Wie Grätzelpolizistin Andrea Prosenbauer die Herzen der Bewohnerinnen und Bewohner der Josefstadt erobert.
WIEN/JOSEFSTADT. "Sie ist die gute Seele des Bezirks", erzählt Erich Ehlers, der seit 44 Jahren mit seinem gleichnamigen Juweliergeschäft in der Josefstadt beheimatet ist.
Andrea Prosenbauer ist die Grätzelpolizistin des 8. Bezirks – wobei die Bezeichnung "Grätzel" genau genommen nicht korrekt ist. Denn: Prosenbauers Revier umfasst die gesamte Josefstadt.
Die BezirksZeitung hat sie bei ihrem täglichen Rundgang durch den Bezirk begleitet. Und eines ist dabei schnell klar geworden: Prosenbauer hat nicht nur alles, was hier passiert, im Blick, sie ist auch mit Leib und Seele bei der Sache. "Ich habe einen starken Gerechtigkeitssinn und versuche, die Probleme immer schnell zu lösen. Dabei muss ich manchmal auch härter durchgreifen."
Hart, aber herzlich
Da Prosenbauer keine "normale" Grätzelpolizistin ist, ist ihr Aufgabengebiet sehr vielfältig: von ihren Rundgängen und der Zusammenarbeit mit Sicherheitspartnern über die Verkehrserziehung von Kindern und Erwachsenen bis hin zum Streifendienst.
Besonders die Verkehrserziehung ist Prosenbauer sehr wichtig: "Wenn wir alle ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen würden, könnten viele schwere Unfälle im Straßenverkehr verhindert werden."
In den Schulen ist sie ebenfalls unterwegs und verteilt dort, wenn notwendig, sogar ihre private Handynummer an die Kinder: "Ich finde es schön, wenn die Kinder mich anrufen, wenn sie Probleme haben. Außerdem fühlen sich die Kids gleich sicherer, wenn sie wissen, dass sie jederzeit anrufen können."
Spatzen am Dach
Die Zusammenarbeit mit den sogenannten "Sicherheitspartnern" gehört ebenfalls zu ihrem Job. Das sind Geschäfte und Menschen im Bezirk, die sie regelmäßig besucht und mit denen sie im ständigen Austausch steht. Ihre Sicherheitspartner nennt sie liebevoll "Spatzen am Dach".
Sie erklärt: "Gemeinsam mit meinen Kollegen und der Zivilcourage der Josefstädterinnen und Josefstädter geht einfach alles viel besser. Meine Spatzen zwitschern mir zu, was in der Josefstadt passiert."
Und das ist Prosenbauer ein großes Anliegen: Bei unserem Rundgang machen wir bei einer "Der Mann"-Filiale halt, wo sie im Gespräch mit den Mitarbeitern eine Topfengolatsche kauft, um sie einer Dame, der es nicht so gut geht, vorbeizubringen: "Ich schaue jeden Tag, ob die Menschen in der Josefstadt wohlauf sind. Sie können sich auf mich verlassen und fühlen sich dann sicher. Das ist mir sehr wichtig."
Auch die Gastronomie-Betriebe sind dankbar dafür, Prosenbauer im Bezirk zu haben. Die Besitzerin des Café Hummel erzählt: "Andrea ist immer bemüht, Freude in die Josefstadt zu bringen. Vergangenes Jahr hat sie Weihnachtsgeschenke für die Kinder organisiert." Das tut sie übrigens auch heuer: Prosenbauer hat sich nämlich etwas Besonderes ausgedacht, um trotz des Lockdowns Freude in die Weihnachtszeit zu bringen. Was das ist, ist eine Überraschung, aber so viel können wir vorwegnehmen: Die Kinder aus der Josefstadt werden eine große Freude damit haben.
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