Josefstadt
Kunstinstallation beim Hamerlingpark wird eröffnet
- Ein Video mit Awi Blumenfeld ist mittels der QR-Codes im Hamerlingpark aufrufbar.
- Foto: Screenshot YouTube
- hochgeladen von Tobias Schmitzberger
Der Dichter Robert Hamerling wird im 8. Bezirk auch mit einem eigenen Park geehrt - dabei hatte er durchaus problematische Züge. Eine Kunstinstallation, die am Freitag, 21. Oktober, im Park eröffnet wird, soll nun darauf aufmerksam machen.
WIEN/JOSEFSTADT. Der Dichter Robert Hamerling war zu seiner Zeit einer der meistgelesenen Autorinnen und Autoren. Wien war lange stolz auf diesen Autoren, der auch hier wirkte: allein vier Orte tragen nun seinen Namen, einer davon ist in der Josefstadt und recht bekannt: der Hamerlingpark neben dem Hamerlingplatz.
Allerdings kann man ihn auch anders sehen. "Er war in meinen Augen ein verkrachter Lehrer, der mit 36 Jahren in Pension ging", so etwa der Historiker Awi Blumenfeld, der selbst Sohn zweier Holocaust-Überlebender ist. Er wurde von der Studierenden an der Akademie der Bildenden Künste, Julia Hovorka, interviewt:
Das wäre jetzt aber wohl noch das kleinere Problem, wenn Hamerling nicht auch noch klare sexistische und antisemitische Tendenzen gezeigt hätte. So schrieb er etwa das Buch "Ahasverus in Rom", das laut Blumenfeld klare judenfeindliche Vorurteile bedient.
QR-Codes gegen das Verdrängen
Um nun auf diese schwierigen und oft wenig bekannten Hintergrund von Robert Hamerling aufmerksam zu machen, finden sich nun im Hamerlingpark mehrere Tafeln mit QR-Codes. Diese verlinken zu den Videos von mehreren Personen, die Hovorka interviewte. Dabei sind fünf jüdische Personen und vier Anrainerinnen bzw. Anrainer zu sehen.
Die Kunstinstallation wird dabei am Freitag, 21. Oktober, um 16.30 Uhr offiziell eröffnet. Die Tafeln sind eine dauerhafte Installation und die QR-Codes können ab sofort abgerufen werden. Alle Videos des Projekts findet man auch hier.
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