Hedi Ströher
Nächstenliebe für die Menschen in der Josefstadt

- Die 93-jährige Hedi Ströher in ihrer Wohnung in der Josefstadt. Sie setzt sich ehrenamtlich für andere ein und hat immer ein offenes Ohr.
- Foto: Martin Jelicic
- hochgeladen von Martin Jelicic
Hedi Ströher bestärkt seit mehr als einem halben Jahrhundert die Rolle der Frau und trägt konstruktiv zum kirchlichen Diskurs im Bezirk bei.
WIEN/JOSEFSTADT. Mit 93 Jahren ist die junggebliebene Hedi Ströher ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in der Josefstadt. In der Adventzeit gestaltet sie mit ihrer Familie und Freunden das Adventkranzbinden, das gemeinsame Singen und das Backen von Lebkuchen für den kirchlichen Adventmarkt.
Ströhers größte Leidenschaft ist das Mitarbeiten in ihrer Heimatpfarre, der Piaristenkirche. Dort liest sie Lesungen und kritisiert oftmals auch die Auslegung der Bibel. Ströher setzt sich insbesondere für die Stellung der Frau in der Kirche ein. Sie offenbart mit Texten und Reden stets die diskriminierenden Strukturen sämtlicher religiöser Institutionen.
Für das gerechte Gemeinwohl
In der Vergangenheit organisierte Ströher Mutterseminare, wo sich Frauen in Gruppen unterhalten und austauschen konnten. Dort besprachen sie kirchliche Themen, aber auch, wie man vor einer Gruppe spricht. „Damals redeten Frauen fast nie in der Öffentlichkeit“, fügt sie hinzu.

- Hedwig Ströher erhielt 2013 einen Anerkennungspreis für ihr Lebenswerk.
- Foto: Sabine Ivankovits
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Im Rahmen des Projektes „Achtsamer 8.“ besucht die Josefstädterin Personen und Familien unterschiedlichen Alters und hilft ihnen, einen schönen Alltag zu haben. „Die Menschen brauchen manchmal einfach jemanden zum Zuhören“, so Ströher. Sie hilft, wo sie nur kann: „Es macht mir unglaublichen Spaß.“
Gelebte Gemeinschaft
Die Josefstädterin leitet auch Führungen durch den Bezirk. „Was viele nicht wissen, der Achte hat viele versteckte Grünplätze“, informiert die promovierte Biologin. Dabei erzählt sie auch über die Geschichte des achten Bezirkes, bei der sie auf beinahe ein Jahrhundert an Lebenserfahrung zurückgreifen kann.
Hedi Ströher nimmt ebenfalls gerne an Erzählcafés teil, wo sie über bestimmte Themen, wie etwa über das Ankommen und Weggehen, mit anderen Personen austauscht. „Ich habe ein Talent und eine grenzenlose Leidenschaft fürs Reden mit Menschen“, sagt Ströher.

- Ein Erzählcafé ist eine Gelegenheit, Geschichten über das eigene Leben zu teilen. Alle können mitmachen und sich gegenseitig zuhören und Geschichten erzählen.
- Foto: Priscilla Du Preez/Unsplash
- hochgeladen von Miriam Al Kafur
Ihre zahlreichen Beiträge für das Gemeinwohl erledigt Ströher ehrenamtlich. Sie engagiert sich aus reiner Selbstüberzeugung und aus Nächstenliebe. „Ich mache es, weil es mir eine große Freude bereitet und nicht nur aus der Notwendigkeit“, stellt Ströher fest. Nichtsdestotrotz tut es der 93-Jährigen leid, dass viele Personen auf ihre Hilfe zählen müssen. Angesichts ihrer abwechslungsreichen Lebensgeschichte weiß Ströher Bescheid, welche Wörter die Menschen benötigen. Egal ob ein versöhnliches Gespräch in der Nachbarschaftshilfe oder kritische Äußerungen zur Kirche.
Für die Zukunft möchte Ströher weltweiten Frieden und einen adäquaten Umweltschutz, damit die nachfolgenden Generationen ebenso ein erfüllendes Leben führen können. Für ihre drei Kinder, sechs Enkel und acht Urenkel wünscht sie sich ebenso wie der ganzen Josefstadt viel Gesundheit und Freude im Leben.
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