Redewettbewerb: Josefstädter Schülerin vertritt Wien beim Finale
Antonia Pawel ist die zweitbeste Rednerin der Stadt. Jetzt tritt die Schülerin beim Bundesbewerb an.
JOSEFSTADT. Redegewandtheit will gelernt sein. Davon ist Antonia Pawel überzeugt. An ihrer Schule, dem Josefstädter BGRG Albertgasse, hat sie deshalb im vergangenen Jahr das Fach "Rhetorik, Kommunikation und Präsentation" belegt. Mit Erfolg. Die Schülerin hat beim Wiener Jugend-Redewettbewerb in der Kategorie "Klassische Rede" den zweiten Platz unter den Teilnehmern aus den höheren Schulen erreicht. Den ersten Platz belegte Daniel Lorand Szabo von der Österreichischen Schule Budapest. Er darf beim Bundesbewerb aber nicht antreten, weshalb Antonia Pawel Wien dort vertreten wird.
"In einer klassischen Rede spricht man zwischen sechs bis acht Minuten über ein Thema, das man sich selbst ausgesucht hat", sagt Pawel. In ihrer Rede ging es um das österreichische Bildungswesen: "Ich war für ein Semester in Neuseeland. Dort habe ich die Schule sehr motivierend gefunden, nicht so wie hier. Dort ist es praxisbezogener, man kann sich mehr aussuchen." Hier müsse sie in Mathematik maturieren. "Ich finde, das sollte nicht verpflichtend sein." Doch das Reden macht ihr Spaß. Das hat auch Pawels Rhetoriklehrerin gemerkt.
"Sie hat mir schon früh dazu geraten, mich für den Bewerb anzumelden. Außerdem hat sie mir viel bei der Vorbereitung geholfen. Wir haben einige Monate im Festsaal der Schule geprobt." Das ist auch nötig. Denn beim Redewettbewerb geht es nicht nur um das Inhaltliche: "Auch Dinge wie Gestik, Mimik, die Aussprache und die Redegewandtheit fließen in die Bewertung mit ein", sagt Pawel. Außerdem gilt es, nach gehaltener Rede Fragen zu beantworten. "Ich habe wirklich viel Glück mit meiner Lehrerin gehabt, dass sie sich so viel Zeit für meine Vorbereitung genommen hat", sagt Pawel. "Sie wird auch beim Bundesfinale dabei sein."
Reden macht Spaß
Die Schülerin möchte jeden ermuntern, sich in den kommenden Jahren am Redewettbewerb zu beteiligen. "Viele Leute unterschätzen sich und sagen, dass sie das nicht können", sagt sie. "Aber ich habe viel dadurch gelernt. Das ist eine große Sache, die bei aller Nervosität viel Spaß gemacht hat." Daran hat auch der Aufbau des Rhetorikunterrichts am BGRG Albertgasse seinen Anteil. "Dieser läuft ganz anders als normaler Unterricht", so Pawel. "Wir sitzen da im Kreis und besprechen, wie eine Rede aufgebaut wird. Wir machen Atemübungen, probieren uns an Zungenbrechern oder es hält jemand eine Spontanrede, die wir dann gemeinsam analysieren."
Vor der Spontanrede hat Pawel großen Respekt: "Das ist eine Rede, die ohne Vorbereitung gehalten wird. Das ist sehr schwer. Ich weiß nicht, wie gut ich da abschneiden würde." Am Redewettbewerb sind nicht nur Schüler höherer Schulen teilnahmeberechtigt. Auch Polytechnische Schulen und Berufsschulen treten in eigenen Gruppen an. In der Kategorie "Klassische Rede" belegten Louisa Müller von der PTS/FMS 15 und Clara Berger von der Berufsschule für Lebensmittel, Touristik und Zahntechnik den jeweils ersten Platz des Wiener Landesbewerbs.
Antonia Pawel freut sich nun auf das große Finale. Ihre Mitbewerber kommen aus allen Bundesländern und aus Südtirol. Im Publikum wird mindestens eine Klasse aus der Albertgasse zur Unterstützung dabei sein.
Zur Sache
Das Bundesfinale des Redewettbewerbs 2017 findet vom 20. bis 25. Mai im Rathaus statt. Wer auf den Geschmack gekommen ist und vielleicht 2018 dabei sein will, findet hier alle Informationen: www.jugendportal.at/redewettbewerb
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