Gratis Menstruationsprodukte
Die Josefstadt will es jetzt regeln
Gutscheine ermöglichen den Zugang zu kostenlosen Periodenprodukten. Den Grünen im Achten reicht das nicht.
WIEN/JOSEFSTADT. Sie ist natürlich und gehört einmal im Monat zum Alltag jeder Frau. Doch während sich viele mit zunehmendem Alter an die Periode gewöhnen, löst sie bei jungen Mädchen oft Scham, Stress und Angst aus.
Dann kommt auch noch dazu, dass sich viele Frauen und Mädchen die notwendigen Menstruationsprodukte gar nicht leisten können. Pro Jahr entstehen dadurch Kosten in der Höhe von circa 80 Euro. Hochgerechnet sind das rund 3.000 Euro im Leben einer Frau.
Seit Mitte Oktober nimmt die Stadt Wien diesbezüglich eine Vorreiterrolle ein: Mittels Gutscheinen, die in Jugendzentren oder Sozialmärkten abgeholt werden können, haben nun alle Mädchen und Frauen einen Zugang zu Periodenprodukten, die gratis in allen Bipa-Filialen abgeholt werden können. Ein weiterer Meilenstein ist das Pilotprojekt "Kostenloses Bluten": An neun ausgewählten Schulen in den Bezirken Leopoldstadt, Favoriten, Simmering, Meidling, Brigittenau und Donaustadt stehen auf den Toiletten Gratis-Binden und -Tampons zur Verfügung. Die Josefstädter Schülerinnen profitieren davon noch nicht. Geht es nach den Grünen im Bezirk, soll sich das ändern.
Immer noch Scham
"Junge Mädchen haben Scham davor, sich Periodenprodukte zu kaufen. Dazu kommt, dass die Produkte teuer sind. Für armutsgefährdete Mädchen und Frauen kommt da noch mehr Scham dazu, da sie sich die Produkte oft nicht leisten können", sagt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Lena Köhler (Grüne).
Die Gutscheine seien zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, dennoch brauche es Produkte in der Nähe der Mädchen. Bei einem plötzlichen Eintreten der Periode helfen die Gutscheine nichts, Gratis-Produkte auf der Schultoilette hingegen schon. Außerdem würden Schulärzte die notwendige Unterstützung bieten.
In der jüngsten Bezirksvertretungssitzung wurde seitens der Grünen bereits ein Antrag dazu gestellt. Die SPÖ forderte eine Zuweisung an die Sozialkommission – mit Erfolg. Sie hat bereits getagt und dem Antrag zugestimmt. In der nächsten Sitzung am 6. Dezember wird erneut darüber abgestimmt. Finanziert werden sollen die Gratis-Produkte aus dem Zentralbudget. Die BezirksZeitung wird an dem Thema dranbleiben!
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