Erntebilanz Kärnten 2018
Schäden in Höhe von 12 Millionen Euro

- Präsentierten die Erntebilanz: Erich Roscher (neuer Pflanzenbaudirektor, LWK Kärnten), Rainer Frank (GF Kärntner Saatbau) und LWK-Präsident Johann Mößler (v.l.)
- Foto: LWK Kärnten
- hochgeladen von Vanessa Pichler
Klimabedingte Schäden in der Kärntner Landwirtschaft betragen heuer rund zwölf Millionen Euro. Neue Saat-Sorten werden getestet.
KÄRNTEN. Drastische Worte fand heute LWK-Präsident Johann Mößler im Bezug auf die heurige Erntebilanz: "Die Klimafrage ist ,die' Zukunftsfrage in der Landwirtschaft geworden." Im vergangenen Jahr setzten Spätfrost, Sturm und Überschwemmungen den Landwirten zu - heuer Hitze und Trockenheit. In Kärnten würden die klimabedingten Schäden zwölf Millionen Euro betragen, 2017 waren es 13 Millionen.
Die zwölf Millionen Euro setzen sich wie folgt zusammen:
- 6 Mio. Euro Schaden durch Dürre auf 14.000 Hektar Ackerland
- 5 Mio. Euro Schaden durch Dürre auf 13.000 Hektar Grünland
- 1 Mio. Euro Schaden durch Hagel auf ca. 4.000 Hektar Ackerland
"Daheim" einkaufen
Die Folgen des Klimawandels könnten die Landwirte in Zukunft noch schlimmer treffen. Daher fordert Mößler jedermann auf, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten: "Klimaschutz beginnt beim Einkaufskorb. Die heimische bäuerliche Landwirtschaft produziert um 20 bis 30 Prozent klimaeffizienter als der EU-Durchschnitt." So würde nicht nur die CO2-Bilanz verbessert, sondern auch die heimische Wirtschaft gestärkt.
Detail-Ergebnisse aus Kärnten
Niederschlag und Temperatur:
Zwischen Juni und August 2018 gab es laut Temperatur- und Niederschlags-Statistik der ZAMG Niederschlagsdefizite von zehn bis 72 Prozent für die Kärntner Regionen. Besonders betroffen: Oberes Drautal, Gailtal, Kötschach bis Hermagor, Teile des Bezirkes St. Veit (vor allem Friesach), Bezirk Villach, Rosental, Bezirk Klagenfurt Land, Bezirk Völkermarkt.
Grünland:
Der dritte Schnitt fiel hier vor allem in den Bezirken Hermagor und St. Veit sowie in Teilen Spittals und von Klagenfurt Land ziemlich gering aus.
Ackerland:
- Erntemengen von Getreide und Soja: bis zu 20 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt (landesweit)
- Maisernte scheint besser als befürchtet
- Die Ankaufspreise haben aufrgund der geringeren Erntemengen in Kärnten, Österreich und Europa etwas angezogen (für die wichtigsten Ackerkulturen).
- Der Maiswurzelbohrer konnte sich durch trockenes und warmes Wetter massiv weiter ausbreiten.
Neue Sorten, die klimafit sind
Heimische Saatbauunternehmen reagieren auf den Klimawandel, auch die Kärntner Saatbau. Im Rahmen des Projektes "Klimafit" züchten die heimischen Unternehmen neue Sorten, die an die Auswirkungen des Klimawandels angepasster sind. Das dauert allerdings und die neuen Sorten müssen auf ihre regionale Anpassung hin geprüft werden. In Kärnten gibt es eine Versuchswirtschaft auf mehreren Standorten, darunter St. Donat, Kappel/Krappfeld, Hörzendorf bei St. Veit etc.
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