Mit Corona-Test zum Friseur
SMS alleine reicht nicht aus!

- Wichtig: SMS alleine reicht nicht aus, das Testergebnis muss mittels Klick auf den Link oder QR-Code abgerufen, gespeichert oder ausgedruckt werden.
- Foto: privat
- hochgeladen von Sandra Schütz
Seit geraumer Zeit kann man nun wieder Friseur, Fußpflege und Co. besuchen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein negatives Corona-Testergebnis. Was Kunden und Dienstleister gleichermaßen gefreut hat, offenbart nach einer guten Wochen das ein oder andere Problem: Nicht immer ist den Kunden bewusst, in welcher Form das Testergebnis "mitgebracht" werden muss.
BEZIRK KORNEUBURG. "Wir haben schon ein paar Kunden wegschicken müssen, weil sie nur die SMS am Handy hatten. Die reicht aber leider nicht aus – das wurde bis jetzt einfach zu wenig kommuniziert", bedauert Sylvia Fürhauser, Bezirksinnungsmeisterin der Friseure. So steht in der SMS zwar das Ergebnis – positiv oder negativ – drin, aber keinerlei persönliche Daten, die ein Zuordnen des Ergebnisses mit der Person, die es herzeigt, ermöglicht. Liest man die SMS bis zum Schluss, findet sich dort der Hinweis: Ergebnis abrufbar unter – danach scheint eine Web-Adresse auf. "Außerdem bekommt man bei der Testung selbst einen Folder, auf dem sich ein QR-Code befindet. Scannt man diesen ein, dann kommt man ebenfalls zum Testergebnis, das neben dem Namen der Testperson auch das Testdatum aufweist. Genau das brauchen wir", erklärt Fürhauser. Das Testergebnis selbst kann auf dem Handy gespeichert oder auch in ausgedruckter Form mitgenommen werden. "Wir können dann mittels Ausweis überprüfen, ob Test und Kunde zusammenpassen und ob die 48 Stunden, die der Test alt sein darf, eingehalten wurden", fasst die Innungsmeisterin zusammen.
"Nicht jeder hat ein Wischhandy"
Wo ist also das Problem, wird sich der eine oder andere fragen. Nun ja, nicht jeder hat ein Smartphone, mit dem er Internetzugang oder die Möglichkeit zum Scannen eines QR-Codes hat. "Mein Vater ist über 80 und hat ein klassisches Seniorenhandy. Beim Friseur hat er die SMS am Handy hergezeigt und wurde weggeschickt", ärgert sich Monika K. über die fehlende Information. "Den Zettel mit dem Code hat er irgendwo verlegt, der wurde ihm beim Test einfach – ohne Erklärung – in die Hand gedrückt. Ins Internet kommt er mit seinem Handy nicht, ausdrucken kann er auch nichts. Zum Glück waren wir da und konnten helfen, aber was machen die alten Leute, die niemanden mehr haben", fragt sich K. zurecht.
Gemeinden helfen aus
Wichtig ist also: Den Folder, den man beim Test bekommt, unbedingt aufheben! Wer selbst nicht ins Internet kann – weil das Handy nicht dazu geeignet ist oder einfach der Zugang fehlt, der muss sich Hilfe suchen. In Korneuburg findet man diese etwa im Bürgerservice, wie Bürgermeister Gepp versichert. Ein kurzer Anruf am eigenen Gemeindeamt kann also nicht schaden, wenn man Unterstützung benötigt.
Noch kein Ansturm
So richtig viel zu tun, das haben die Friseure im Bezirk Korneuburg noch nicht. "Durch die Testpflicht sind schon viele abgeschreckt", erzählt Innungsmeisterin Fürhauser. "Die Leute machen sich einen Termin bei uns aus. Dann gehen sie zur Teststraße, sehen dort die Schlange an Menschen und drehen um. Die Folge: der Termin wird einfach abgesagt oder die Leute kommen einfach nicht. Das ist für uns natürlich sehr schwer und macht eine sinnvolle Planung fast unmöglich."
Und weil man in der Branche so wie so befürchtet, in zwei bis drei Wochen wieder zusperren zu müssen, hält sich die Euphorie über die Öffnung der Dienstleister-Türen ziemlich in Grenzen.


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