Ein Rollstuhl für Hund?

LEOBENDORF(km). Was tun, wenn der Hund lahmt, sich die Pfote wundschleift oder sein Gang sich durch eine Amputation verschlechtert? Tiere werden oft für viel Geld operiert und physiotherapeutisch betreut. In manchen Fällen ist eine Operation nicht möglich oder der Patient zeigt nach der Operation nicht die gewünschte Funktionsfähigkeit.
Mirjam Mader kommt aus Bayreuth und ist gelernte Orthopädie-Mechanikerin primär für Menschen, als eine der ganz wenigen aber auch für Tiere. Als sie nämlich 2006 nach Österreich übersiedelte, wurde sie von einer Tier-Physiotherapeutin gebeten, für einen Hund einen Schutzschuh zu entwickeln und herzustellen. „Dieser erste Schuh passte optimal, die Wunden heilten ohne Probleme,“ berichtet die Leobendorferin.

Prothesen für Tiere
Mirjam Mader arbeitet eng mit Tierärzten und Tier-Physiotherapeuten zusammen. „Ziel meiner Arbeit ist es, den Tieren mit den, von mir angefertigten, orthopädischen Hilfsmitteln zu helfen, ihre Gesundheit zu erhalten oder wieder herzustellen“, erklärt die Tierfreundin.
In der Prothetik bedeutet dies, fehlende Körperteile durch möglichst funktionale Prothesen zu ersetzen. Mit Orthesen (Bandagen, Hilfsmittel) können eingeschränkte Körperfunktionen therapeutisch dauerhaft, vorübergehend oder vorsorgend unterstützt werden. Wobei Vorsorge oft OPs oder schwierige Behandlungen ersparen kann. Nach Erfolg mit dem ersten individuell gefertigten Hundeschuh häuften sich die Anfragen und Mirjam Mader gründete eine eigene Firma. „Weil es keinerlei Versorgung von Tieren mit orthopädische Hilfsmittel gibt, muss ich jedes dieser Hilfsmittel nach individuellen Bedürfnissen entwickeln, herstellen und testen“, erklärt die Hundebesitzerin.
Inzwischen kann die Tierfreundin ihren Patienten, zu denen auch Katzen oder andere Kleintiere zählen, Rollstühle, Prothesen, Orthesen, Schuhe, Schwimmwesten, Hebehilfen und Maßgeschirre anbieten. Wobei Mirjam Mader die Zusammenarbeit mit dem Tierbesitzer sehr wichtig ist.