3. Bezirk
Ein Blick in die 100-jährige Geschichte des Akademietheaters

- Das Akademietheater blickt auf eine 100-jährige Gesichte.
- Foto: Horn
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Das Akademietheater ist seit 1922 die zweite Spielstätte des Burgtheaters und die Bühne für zeitgenössische Stücke.
WIEN/LANDSTRASSE. Eigentlich könnte man das Akademietheater in der Lisztstraße 1 als „verborgenes Juwel“ unter den traditionsreichen Schauspielinstitutionen Wiens bezeichnen. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums blickt die BezirksZeitung in die spannende Vergangenheit der Schauspielstätte.

- "Am Ende Licht" wird gerade im Akademietheater gespielt.
- Foto: Susanne Hassler-Smith
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Das Gebäude beim Heumarkt wurde von den beiden Architekten Ferdinand Fellner und Hermann Helmer entworfen. Die Errichtung des Hauses erfolgte von 1911 bis 1913 unter der Leitung von Ludwig Baumann. Erst neun Jahre später, am 8. September 1922, fand die Eröffnung der Spielstätte statt, die der freieren Entfaltung der Schauspieler hätte dienen sollen, da sie mit der Akustik im Burgtheater nicht zufrieden waren.
Vom "Amüsiertheater" …
Der damalige Burgtheaterdirektor, Max Paulsen, wollte die Einrichtung also nur zur Förderung des Schauspielernachwuchses nützen, was aber den ökonomischen Prinzipien widersprochen hätte und so musste der Hausherr profitablen Komödien den Vorrang geben. Die Verfechter der ernsten Literatur entwerteten das Haus allerdings als „Amüsiertheater“. Denn die Komödie galt damals als leichte und unterschätzte Gattung, die dem Vorstadttheater vorbehalten war.
Am 19. Mai 1945, nach dem zweiten Weltkrieg, eröffnete die Bühneninstitution mit Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ unter der Leitung von Raoul Aslan wieder. In dieser Ära nahm man dann vom „Amüsiertheater“ Abschied.

- Eines der aktuellen Stücke im Theater: Die Traumdeutung von Sigmund Freud.
- Foto: Horn
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Die Bühneninstitution konzentrierte sich von nun an auf große Rollenstücke wie Arthur Schnitzlers „Weihnachtseinkäufe“ und „Fragen an das Schicksal“ aus dem „Anatol“-Zyklus. Außerdem wurden „Stella“ von Johann Wolfgang von Goethe sowie Henrik Ibsens Bühnenwerke „Gespenster“ und „Nora und ein Puppenheim“ inszeniert.
… zu modernen Stücken
Im Akademietheater werden mittlerweile vor allem zeitgenössische Stücke gespielt. Werke von Autorinnen wie Elfriede Jelinek oder der jungen Dramatikerin Lisa Wentz, deren Stück „Adern“ mit dem diesjährigen Nestroy-Preis ausgezeichnet wurde, finden großen Anklang. Auf die nächste Premiere mit Drag-Kostümen und viel Musik, Tony Kushners Theater-Epos „Engel in Amerika – die Jahrtausendwende naht“ unter der Regie von Daniel Kramer, freut sich das Publikum bereits.

- Für 2024 ist im Akademietheater die Neubestuhlung geplant.
- Foto: Nikola Hergovich
- hochgeladen von Michael Ellenbogen
Auch über das Akademietheater, für das im Jahr 2024 übrigens die Neubestuhlung geplant ist, äußerte sich die Grande Dame des Burgtheaters, Paula Wessely, einmal ganz offen. Sie sei eigentlich doch keine Burgtheater-Schauspielerin, ließ sie wissen. Denn ihre Stimme sei für andere Räume geschaffen, wie etwa das Akademietheater oder das Deutsche Theater, welches für sie besonders geeignet sei.
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