Die Verkehrsdebatte rund um den Liesinger Wildgarten
Wie soll der 63A den Südwestfriedhof und den Wildgarten umfahren? Darüber wird intensiv diskutiert.
LIESING. Wenn die neue, große Wildgarten-Siedlung im "Dreiländereck" zwischen Meidling, Liesing und Hietzing einmal fertig ist, werden dort über 2.000 Menschen einziehen. Die neuen Bewohner an der Grenze des Südwestfriedhofs werden eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur brauchen. Über deren Gestaltung gibt es Diskussionsbedarf.
Das betrifft auch die Buslinie 63A. Sie verbindet den Rosenhügel mit dem Gesundheitszentrum Süd und sorgt für den Anschluss an die U-Bahn-Stationen Meidling Hauptstraße und Niederhofstraße. Entlang der Wundtgasse kreuzt der 63A den Südwestfriedhof. Und genau hier könnte in den nächsten Jahren eine Routenänderung anstehen. "Noch ist nichts fix", heißt es dazu von den Wiener Linien. "Viele Planungsfragen werden sich erst klären lassen, wenn alles fertig ist."
Und doch scheinen die Weichen bereits gestellt zu sein: Werden die Pläne so wie derzeit bekannt verwirklicht, wird der 63A in Zukunft nicht mehr die Wundtgasse entlangfahren. Stattdessen wird er den Südwestfriedhof an drei Seiten umfahren. Von der Hervicusgasse kommend, soll er die Wundtgasse kreuzen und in den Franz-Egermaier-Weg einfahren. Dieser soll übrigens in "Benyastraße" umbenannt werden. Von dort aus soll er rechts abbiegen und entlang der neu gebauten Wildgarten-Allee zwischen Wildgarten und Friedhof Richtung Emil-Behring-Weg fahren. Der Emil-Behring-Weg soll für den regulären Straßenverkehr nicht zugänglich sein. Nur der 63A darf hier durch. Über den Emil-Behring-Weg steuert er wieder auf die Wundtgasse zu. Der Bus soll diese Route in beide Fahrtrichtungen befahren.
Neues Tor gefordert
Nicht alle sind damit glücklich. "Von der Wirtschaftskammer gibt es Kritik", sagt Wolfgang Ermischer (SPÖ), Vorsitzender des Finanzausschusses der Liesinger Bezirksvertretung. "Die Blumenhändler in der Wundtgasse werden an Qualität verlieren. Für die Anrainer ist die neue Streckenführung zwar besser, für die Friedhofsbesucher bedeutet sie aber eine Verschlechterung."
Das sieht auch Ernst Paleta von der Liesinger Liste "Pro 23" so. Er fordert ein neues Friedhofstor an der Grenze Benyastraße/Wildgarten-Allee. "Dann könnten die Anrainer durch den Friedhof hindurch zur bestehenden Bushaltestelle in der Wundtgasse gehen und die Linie müsste ihre Route nicht verändern." Auch Anrainersprecherin Susanne Riedl ist für ein neues Tor. "Das wäre sicher eine Entlastung", sagt sie. Bei den Wiener Friedhöfen zeigt man sich dieser Idee gegenüber aufgeschlossen. Über ein neues Friedhofstor wird auch dort nachgedacht. Die Pläne sind allerdings noch im Anfangsstadium und müssen noch mit den Magistratsabteilungen besprochen werden.
Skepsis in Meidling
Meidlings Bezirksvorsteherin Gabriele Votava hält von den Vorschlägen Paletas wenig. "Die Leute vom Wildgarten hätten davon nichts", sagt sie. "Der Friedhof ist auch nicht immer geöffnet, man kommt also nicht ganztägig durch." An der in Aussicht gestellten Lösung habe man lange gearbeitet.
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