Weinbauern sind genervt
Maurer Weingärten werden Müllhalden
- Stefan Fuchs ist Obmann des Weinbauvereins Mauer.
- Foto: Berger
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Mehr Respekt vor ihren Weingärten - das wünschen sich die Weinbauern in Mauer. Die Weinberge sind ein beliebtes Ausflugsziel. Nur leider weiß nicht jeder sich hier zu benehmen.
WIEN/LIESING. "Heute haben wir in einem unserer Weingärten wieder einen großen Müllberg entdeckt. Neben einer halben Erdbeertorte wurden Glasflaschen, Bierdosen und unzählige Zigarettenstummel einfach liegen gelassen", ärgert sich Stefan Fuchs, der Obmann des Weinbauvereins Mauer. Und das ist im Moment bedauerlicherweise kein Einzelfall.
Auch wenn die idyllische Lage die Weinberge für viele wie ein öffentliches Naherholungsgebiet erscheinen lässt, sind sie dennoch in erster Linie der Arbeitsplatz engagierter Weinbauern. "Was viele nicht verstehen, ist, dass sich die meisten Weingärten in Privatbesitz befinden und die Winzer sich das ganze Jahr um den Erhalt und die Gesundheit dieser bemühen", erklärt Stefan Fuchs und ergänzt: "Leider haben einige Leute überhaupt kein Verständnis und keinen Respekt vor der Natur."
Er selbst kann durchaus nachvollziehen, dass gerade in der momentanen Situation viele ihren eigenen vier Wänden entkommen und Erholung suchen wollen: "Niemand will die Möglichkeit, sich in der freien Natur zu bewegen, einschränken, aber der Weinbau ist unsere Existenzgrundlage und man muss unsere Bedenken auch verstehen", so Fuchs. Er weiß, dass es nur einige schwarze Schafe sind, doch das Verhalten dieser könnte jetzt Auswirkungen auf alle haben.
Durchgang bald verboten?
Mit Hinweisschildern über das richtige Verhalten und in persönlichen Gesprächen versucht man die Situation zu erklären. Das stößt aber nicht immer auf Gegenliebe. "Wenn wir jemanden freundlich darauf hinweisen, dass wir es nicht gerne sehen, wenn man hier Party macht, werden wir angeschnauzt", so Stefan Fuchs.
- Der Mist einiger könnte bald zum Problem aller werden.
- Foto: Fuchs
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Verständlich, dass der Geduldsfaden kurz vor dem Reißen ist. "Wenn sich die Lage nicht bald wieder entspannt, sehen wir uns gezwungen, in Zukunft Anzeigen zu erstatten." Einige der Winzer denken gar über ein generelles Betretungsverbot nach. Soweit muss es nicht kommen, wie Stefan Fuchs gegenüber der bz sagt: "Ich hoffe, mit eurer Hilfe so manchen zur Einsicht zu bringen." Das wäre sehr zu wünschen, damit die Weinberge auch in Zukunft allen offen stehen.
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