Österreichs erste Anlage
Wien Kanal gewinnt Wärme und Kälte aus Abwasser

- Der Wärmetauscher im Kanal unter der Zentrale in Liesing
- Foto: WKN
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Wien Kanal nutzt das Abwasser der Betriebsaußenstelle Süd in Liesing zum Heizen und Kühlen des Gebäudes. Dort wurde Österreichs erste Anlage zur Energie-Rückgewinnung eingebaut.
WIEN/LIESING. Bis 2006 war rohes Abwasser in Österreich eine ungenutzte Energiequelle im Untergrund. Wien Kanal baute den ersten Abwasser-Wärmetauscher im öffentlichen Kanalnetz ein.
Die 2017 modernisierte Anlage versorgt die 130 Mitarbeiter der Betriebsaußenstelle Süd (23., Großmarkstraße 5) auf einer Fläche von 4.900 Quadratmetern mit Wärme und Kälte. Auch die neue Zentrale wird mit dieser Technologie ausgestattet werden.
So funktioniert's
Das Abwasser im 2.500 Kilometer langen Wiener Kanalnetz hat im Jahresschnitt eine Temperatur von 16 Grad Celsius. Selbst im Winter wird der Wert von 11 Grad nicht unterschritten. Verantwortlich dafür sind die Abläufe aus Duschen, Badewannen oder Geschirrspülern.

- So funktioniert das Prinzip eines Wärmetauschers
- Foto: Uhrig/WKN
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Das gilt es zu nutzen. Im Kanalrohr wird ein rinnenförmiger Wärmetauscher eingebaut. Im Gebäude, das beheizt werden soll, wird eine Wärmepumpe installiert. Die beiden Komponenten sind durch einen Wasserkreislauf verbunden, der im Winter kälter ist als das Abwasser.
Das Abwasser, das über den Wärmetauscher fließt, erwärmt diesen Wasserkreislauf. Dieser wird anschließend durch die Wärmepumpe auf eine noch höhere Temperatur gebracht. So kann im Winter ein Gebäude geheizt oder Warmwasser aufbereitet werden. Der umgekehrte Effekt wird im Sommer zur Kühlung des Gebäudes genutzt.
Pilotanlage wird erweitert
Die neue Zentrale von Wien Kanal, die bis 2022 am selben Standort in der Großmarkstraße 5 im 23. Bezirk entsteht, wird ebenfalls mit dieser Technologie ausgestattet.

- Die neue Zentrale von Wien Kanal in Liesing soll nächtes Jahr fertig sein
- Foto: WKN
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Sie liefert zukünftig eine effektive Heizleistung von 532 Kilowatt. Das sind 74 Badewannen voll mit Warmwasser und eine Kälteleistung von 428 Kilowatt (kW). Das entspricht einer Kühlleistung von 3.500 haushaltsüblichen Kühlschränken.
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