"Problematisch"? Straßenschild für Nationalsozialistin Maria Grengg

Eindeutig oder nicht? In Rodaun ist eine Gasse nach einer großen Verehrerin Hitlers benannt. | Foto: Twitter/Tierfühlkom. Gegi
  • Eindeutig oder nicht? In Rodaun ist eine Gasse nach einer großen Verehrerin Hitlers benannt.
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  • hochgeladen von Elisabeth Schwenter

LIESING. "Problematisch an ihrer Biografie sind ihre Mitgliedschaft bei der NSDAP und ihr offener Rassismus." Dieser Satz steht auf einer Zusatztafel eines Straßenschildes in Liesing. Die Maria-Grengg-Gasse in Rodaun erinnert an die umstrittene Schriftstellerin Maria Grengg, die ab den 1940er-Jahren im Hofmannsthal-Schlössl lebte.

Problematisch scheint an dem kleinen Schild am Stadtrand allerdings auch die Formulierung zu sein, denn in Wahrheit war Grengg eine glühende Nationalsozialistin. Sie war eine von denen, die keinen Hehl aus ihrer großen Verehrung für Adolf Hitler machten. Zum "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich im Jahr 1938 ließ sich Maria Grengg öffentlich mit den folgenden Worten zitieren: "Als Adolf Hitler kam und uns nur mit seinem großen Herzen nahm, wusste ich beglückt, dass jetzt alles gut sei und dass dieser seit je geliebte, größte Sohn meiner Heimat sie mir jetzt wieder schenkt!" Und zu Ehren Hitlers, der 1889 geboren wurde, gab sie im Einvernehmen mit ihrem Verlag 1889 als ihr offizielles Geburtsjahr an.

Die Zusatztafeln der Historikerkommission

1967 wurde die Gasse nach der Verehrerin Hitlers benannt, damals noch ohne Zusatztafel. Von 2011 bis 2013 untersuchte eine Historikerkommission unter der Leitung von Universitätsprofessor Oliver Rathkolb im Auftrag der Stadt Wien die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen die Wiener Straßen benannt sind. Aufgrund der daraus gewonnenen Erkenntnisse zur historischen Einordnung von Maria Grengg wurde der Straßenname als "Fall mit intensivem Diskussionsbedarf" eingeordnet. Das Straßennetz Wiens besteht aus rund 6.600 Verkehrsflächen. Davon wurden 4.379 personenbezogen benannt. Und 159 (3,6 Prozent) sind als historisch kritisch einzustufen. Diese Straßen, Gassen und Plätze, zu denen auch die Maria-Grengg-Gasse zählt, wurden mit Zusatzschildern ausgestattet. Man einigte sich damals darauf, dass Umbenennungen die Ausnahme bleiben sollten.

Wer war Maria Grengg?

"Maria Grengg war bereits in den 1920er Jahren fixer Bestandteil des völkischen Lagers", sagt Peter Autengruber, der als Historiker zusammen mit Oliver Rathkolb die Geschichte Maria Grenggs erforscht hat. "Nach 1938 bekannte sie sich offen zum Nationalsozialismus. In ihren Romanen kommen Antisemitismus und vor allem Rassenhygiene vor. Nach 1945 erklärte Grengg das Gegenteil von dem, was sie vor 1938 geäußert hatte. Sie wurde zwar 1946 in die Liste der gesperrten Bücher und Autoren aufgenommen, aber bald schaffte sie den Übergang in die Zweite Republik ohne Schaden." Grengg wurde 1963 in einem Ehrengrab auf dem Perchtoldsdorfer Friedhof bestattet.

Aufregung im Netz über Formulierung

Aber: Auch im Bezirk sieht man die Formulierung auf der Zusatztafel kritisch. "Anfang 2016 wurden die Zusatztafeln in Abstimmung mit der Stadt Wien angebracht. Die Formulierung wurde von der Kommission erarbeitet. Aber es ist schon verständlich, dass es darüber Diskussionen gibt", heißt es auf Nachfrage aus dem Büro der Bezirksvorstehung. Auf Twitter und Facebook haben die kleine Gasse und ihre Zusatztafel jedenfalls in den vergangenen Tagen für Aufsehen gesorgt. "Ich bin mir sicher, es gibt eine(n) WiderstandskämpferIn, die oder der das Nicht-Vergessen-Werden weitaus mehr verdient hat", liest man dort zum Beispiel.

In Zukunft, so heißt es jedenfalls auf der offiziellen Homepage der Stadt Wien, "sollen bei personenbezogenen Straßennamen objektivierbare Verdienste vorliegen, historische Vorabprüfungen durchgeführt werden sowie die migrantische Diversität und die Gender-Gerechtigkeit berücksichtigt werden". Alle Infos zu Straßennamen und Zusatzschildern findet man auf der Homepage der Stadt Wien.

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