„Vermeidbare Zerstörung“ in Wilhering
Bürgerinitiative setzt sich für Rettung eines Naturjuwels ein

Foto: Smileus/panthermedia

„Wir bitten euch um die  eine Unterstützung zur Abwendung des drohenden Verlustes eines überregional bedeutenden Naturjuwels am Donaulimes, nämlich Hohlweg und Kuhschellenböschung Thalham“: Diesen dringenden Appell richtet die BürgerInitiative „Mensch und Natur im Donauraum“ an die Bevölkerung in Gemeinden Alkoven (Bezirk Eferding), Kirchberg-Thening, Leonding, Linz, Traun und Wilhering.

LINZ-LAND. Vor Ort an der Ochsenstraße im Wilheringer Ortsteil Thalham plant das Land Oberösterreich einen Linksabbiegestreifen. „Dort befindet sich die artenreichste Straßenböschung zwischen Enns und Eferding und zugleich die letzte in der Katastralgemeinde Schönering, mit 70 Pflanzenarten und reicher Kleintierlebewelt – vom Zauneidechse, Feldgrashüpfer bis zum Laufkäfer“, ruft Harald Kutzenberger, Sprecher der BürgerInneninitiative, zum Handeln auf. Kutzenberger: „Und es geht natürlich nicht darum, ob Menschen oder Schmetterlinge wichtiger sind: wir wollen gemeinsam überleben!“

„Es braucht den persönlichen Einsatz
von verantwortungsbewussten Bürgern“

Für den Sachverständigen für Naturschutz und Landschaftsgestaltung wurden bisher zahlreiche Fehler gemacht: „Leider wurden weder naturschutzfachliche Untersuchungen im Vorfeld gemacht, noch ein Naturschutzeinreichprojekt erstellt (in OÖ geht das), dann wäre der Konflikt schon viel früher aufgekommen. Also benötigt es persönlichen Einsatz von verantwortungsbewussten Bürger.“

„Lösung für das Verkehrsaufkommen
mit 9.400 Fahrzeugen muss her“

Naturschutz ist für Kirchberg-Thenings Ortschef Peter Breitenauer (SPÖ) wichtig und „dennoch muss eine Lösung für das Verkehrsproblem vor Ort her. Täglich werden die Anrainer durch das Verkehrsaufkommen von 9.400 Fahrzeuge belastet. Das Land Oberösterreich ist zuständig und nun gefordert.“

„Wofür unterschreiben die Leute überhaupt?“

Wiherings Ortschef Mario Mühlböck (SPÖ) wundert sich über die Petition der Bürgerinitiative: „Ich bin dafür, dass Leute eine Petition unterschreiben und sich für ein Thema einsetzen,. Aber wofür unterschreiben die Leute in diesem Fall? Wir als Gemeinden kennen noch gar nicht das gesamte Projekt. Das Land Oberösterreich plant seit 2016 an diesem Projekt und ist hier sehr vorsichtig.“

„Das würde Unverständnis auslösen“

Mühlböck: „Durch das Verkehrsprojekt entsteht vor Ort eine Querungshilfe und diese wird von der Bevölkerung in Thalham benötigt. Sollte diese nicht kommen wird das ein großes Unverständnis auslösen und seitens der Bevölkerung und es kann sich eine Gegeninitiative zu ,Mensch und Natur im Donauraum‘ kommen.“

„Land Oberösterreich hat bereits
einen Experten beauftragt“

In Sachen Erhalt der Artenvielfalt ist für Wilherings Bürgermeister das Land Oberösterreich bereits tätig: „Das Land hat deshalb den Experten Albin Lugmair beautragt, die Kuhschelle abzusiedeln und später wieder anzusiedeln.“

„Aktuell laufen die Genehmigungsverfahren“

„Beim geplanten Linksabbiegestreifen auf der L1388 handelt es sich um eine Verkehrssicherheitsmaßnahme, welche ein gefahrenfreieres Abbiegen ermöglichen soll. Ebenfalls wäre ein Fahrbahnteiler vorgesehen, der zur Verbesserung des Schulwegs beitragen soll. Aktuell laufen die materienrechtlichen Genehmigungsverfahren“, betont das Büro von Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner auf Anfrage.

„Naturschutzrechtlicher Bescheid ist ausschlaggebend“

Für den zuständigen Landespolitiker „wird der naturschutzrechtliche Bescheid Aufschluss geben, ob die Infrastrukturausbaumaßnahme erfolgen kann. Grundsätzlich handelt es sich um ein Gemeindeprojekt, dass von Seiten des Landes planerisch und baulich unterstützt wird. Es handelt sich bei dieser Investition um eine 50/50 Teilung. Fazit: Es gilt, das Ergebnis des naturschutzrechtlichen Verfahrens abzuwarten.“

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