Konflikt rund um das Waldstadion
Geplanter Bau von zwei weiteren Trainingsplätzen stößt auf Widerstand bei den Anrainern.
PASCHING (wom). "Ich habe absolut nichts gegen die Förderung von jungen Nachwuchskickern und bin mir im Klaren, dass es auch eine entsprechende Infrastruktur braucht. Nur scheint mir der Preis an diesem Standort viel zu hoch", betont Ruth Krops-
hofer aus Pasching.
Die Gemeinde hatte noch im vergangenen Jahr ein Verfahren zur Umwidmung eines Waldstückes in der Nähe der TGW Arena eingeleitet. Darauf sollen zwei Trainingsplätze – Baurechtsvertrag ist beschlossen – entstehen, die vor allem dem Nachwuchs des FC Juniors OÖ sowie jenem des SV Pasching 16 zur Verfügung stehen werden. Die Bürgerinitiative befürchtet neben mehr Lärmbelästigung in der Siedlung in erster Linie den Verlust einer großen Waldfläche und einhergehend eine Minderung der Lebensqualität. "Werden zu den vorhandenen drei Nebenfeldern zwei weitere angelegt, so bedeutet dies für die Anwohner auch eine Reihe zusätzlicher Belastungen. Wir wollen wissen, wer die Kosten trägt und mit der Gemeinde in Kontakt treten, um bessere Lösungen zu finden“, argumentiert Kropshofer. Sie hat die Initiative "Waldschutz Pasching" mitbegründet. In der Nachbarschaft sammelt sie Unterschriften gegen das Projekt.
"Mit der nunmehr beabsichtigten Rodung soll nun die x-te Etappe für einen weiteren Ausbau eingeläutet werden. Es geht um die letzten verbliebenen Reste des Waldes mit Wohlfühl- und Erholungsfunktion für die Bevölkerung und zwar nicht nur von Wagram, um wenigstens ein Minimum an Wohn-und Lebensqualität noch weiterhin erhalten zu können", unterstreicht Anrainer und Initiativenunterstützer Hans Fuchs.
Fake News verbreitet
Peter Öfferlbauer, Pressesprecher des FC Juniors OÖ, ist bemüht um Aufklärung. " "Wir sind ein eigenständiger Verein. Mit dem LASK verbinden uns Spielgemeinschaften im Nachwuchsbereich". Zum Projekt selbst sagt Öfferlbauer: "Es werden lediglich zwei neue Naturrasenplätze errichtet, keine zusätzlichen Parkplätze oder zusätzliche Infrastruktur. Wir brauchen diese Plätze. Zum einen haben wir eigene Nachwuchsteams, zum anderen auch Nachwuchsteams in Spielgemeinschaft mit dem LASK. Auch sind wir seit Sommer an der Fußballakademie Linz beteiligt. Andererseits ist der Ausbau für den Spielbetrieb des SV Pasching 16 notwendig", stellt Öfferlbauer klar. Er kritisiert die Vorgangsweise der Bürgerinitiative. "Es wurden sowohl falsche Zahlen im Zusammenhang mit der zu rodenden Waldfläche – statt der tatsächlichen 25.320 Quadratmeter waren es knapp 50.000 Quadratmeter – als auch falsche Pläne seitens der Initiative veröffentlicht. Dagegen sind wir als Verein bereits rechtlich vorgegangen", so Öfferlbauer. Auch die Tatsache, dass sich bislang niemand der Bürgerinitiative beim Verein informiert hat, ist für Öfferlbauer verwunderlich: "Wir hatten im Vorjahr alle direkten Anrainer zu einer Infoveranstaltung geladen. Damals gab es keine Kritik am Projekt", so der Vereinsfunktionär. Der SV Pasching 16 hat nun seinerseits eine Unterschriftenliste für das Projekt gestartet.
Treffen mit Bürgermeister
"Da ich von der Gemeinde keine Information, außer der Größe des zu umwidmenten Areals bekam, habe ich dies so veröffentlicht", sagt Kropshofer zu den Vorwürfen des Vereins. Auf die Frage, warum sie sich nicht direkt beim Verein informierte, sagte die Sprecherin der Bürgerinitiative: "Noch ist das Areal im Besitz der Gemeinde Pasching und damit ist diese erster Ansprechpartner". Am 14. Jänner habe man einen Termin mit Bürgermeister Peter Mair, der vorab einen Fragenkatalog rund um das Projekt erhielt. "Da erwarten wir uns Antworten", so Kropshofer.
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