Treffen der Linzer Fußball-Legenden
Die Gegner von damals sind heute gute Freunde. Regelmäßig trifft man sich zum Gedankenaustausch.
Kein Internet und kein Pay-TV, die schnellste Verbindung ins Stadion war oft das Radiogerät oder der Schwarz-Weiß-Fernseher: So sah die Linzer Fußballwelt aus, als die Linzer Vereine an der Spitze des österreichisches Fußballs standen. Der LASK holte 1964 als erster Verein außerhalb von Wien den Staatsliga-Titel. Als Draufgabe siegten die Laskler im Cup. 1974 krönte sich der SK Vöest zum österreichischen Fußballmeister. Die Legenden von damals sind heute im Ruhestand, die Erinnerungen halten sie gemeinsam wach. Regelmäßig treffen sich die Ex-Kicker und tauschen alte und neue Geschichten aus.
Legendentreffen im Casino
Einmal im Jahr wird zum großen "Klassentreffen" ins Casino Linz geladen. Initiator Adolf „Dolfi“ Blutsch schoss den LASK 1965 mit einem Treffer gegen die Vienna zur Meisterschaft. Im Laufe seiner beeindruckenden Trainerkarriere führte er den LASK zurück in die Bundesliga und holte darauf den Vize-Meistertitel. Mittlerweile ist Enkel Markus ebenfalls Fußballprofi. Derzeit kickt er für Blau Weiß Linz in der zweiten Liga.
Rivalen an einem Tisch
Auch LASK-Jahrhundertspieler Helmut "Heli" Köglberger ist Teil der Legenden-Runde. 236 Tore erzielte er in seiner Laufbahn. Nach seiner aktiven Karriere wurde er Nachwuchstrainer und rief in Kenia eine Fußballakademie ins Leben. Am Stammtisch sitzen die einstigen Rivalen von LASK und SK Vöest friedlich beisammen. Heinz Oberparleiter spielte sieben Jahre beim LASK, in der deutschen Bundesliga unter anderem gegen Fritz Walter. Auch Vöest-Meister Jürgen „Joe“ Kreuzer und der damalige Kapitän Ferdinand „Milo“ Milanovich sind Teil der Truppe. Im europäischen Meisterpokal standen beide gegen den FC Barcelona am Rasen. Johan Cruyff und Co. wurden auf der Gugl vor 26.000 Zuschauern ein 0:0 abgetrotzt – auswärts setzte es eine 0:5-Klatsche. Milanovich wurde darauf Vöest-Trainer und baute in den 1980ern das Nachwuchszentrum mit auf. Freund und Vereinskollege Karl Wascher wuchs buchstäblich am Vöest-Platz auf, sein Vater übernahm 1953 den Vöest-Platz. Egal ob "Landstraßler" oder "Koksstierler", was den Ex-Kickern gemeinsam ist: Sie alle haben den Linzer Fußball über Jahrzehnte mitgeprägt und ein Stück weit zu dem gemacht, was er heute ist.
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