Gegen Diskriminierung
Ein Regenbogen für Margareten
Eine Regenbogenbank setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung. Bemalt wurde sie von Jugendlichen.
MARGARETEN. Am vergangenen Wochenende lockte die EuroPride zehntausende Menschen nach Wien. Die Regenbogenparade setzte ein deutliches Zeichen für die Interessen der LGBTIQ-Bewegung weit über Wien hinaus. Deutlich kleiner, aber in derselben Sache war man im Ernst-Lichtblau-Park unterwegs. Auf Initiative von Neos wurde mit Unterstützung des Bezirks eine Regenbogenbank aufgestellt. Auch ein Tisch wurde bemalt.
"Diskriminierungsschutz, Akzeptanz und Gleichberechtigung sind nach wie vor keine Selbstverständlichkeit", sagte Neos-Bezirksklubobmann Markus Österreicher. Zum Erreichen dieser Ziele brauche es neben Anlaufstellen, Hilfsangeboten und Aufklärungsarbeit auch Sichtbarkeit. "Sichtbarkeit schafft Bewusstsein", so Österreicher, "und die Bank schafft Sichtbarkeit."
Jugendliche machen mit
Das Besondere an der neu aufgestellten Bank ist, dass sie von Jugendlichen gestaltet wurde, die gerade vom Margaretner Verein T.I.W. auf ihr Berufsleben vorbereitet werden. "Über 800 junge Menschen betreuen wir pro Jahr", sagt Obmann Andreas Pollak. "Wir machen viel praktische Arbeit mit den Kids im ganzen Grätzel. Als der Bezirk an uns herangetreten ist, haben wir sofort zugesagt." Eine auf der Bank angebrachte Plakette erninnert nun an den Einsatz der jungen Leute. "Die Kids hatten viele Fragen", so Pollak. "Da sieht man, wie wichtig die Sichtbarkeit bei dem Thema ist."
Vielfalt im Gemeindebau
Die Idee, in den Stadtteilen Regenbogenbänke zu errichten, kam ursprünglich aus dem fernen Innsbruck nach Wien. Die Wiener Stadtregierung hat inzwischen jedem Bezirk zwei Bänke für das Projekt zur Verfügung gestellt.
"Wir konnten das Projekt leicht umsetzen", sagt SPÖ-Bezirksrätin Katharina Ranz. "Vielen Dank auch an das Stadtgartenbauamt. Die haben viel ermöglicht."
Ranz ist es besonders wichtig, "gerade in einer Gemeindebaugegend ein Zeichen für Toleranz und Vielfalt zu setzen". Der Gemeindebau müsse für alle Menschen da sein, so Ranz. Und genau dazu gehöre eben auch die Einbeziehung von Jugendlichen, die sich vielleicht vorher noch nie mit dem Thema beschäftigt hätten. "Als Bezirk werden wir auf jeden Fall schauen, weitere Initiativen in diese Richtung zu setzen."
Das sieht auch Markus Österreicher so. Wien sei zwar eine tolerante Stadt. Aber: "Toleranz alleine reicht nicht aus. Sie ist lediglich der erste Schritt. Gelebte Gleichberechtigung braucht Akzeptanz." Die Regenbogenbänke sollen dabei helfen, diese Akzeptanz zu fördern.
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