Margareten kommt zu Filmehren
In den letzten Jahren wurde Wien als Schausplatz für u.s.-amerikanische Großproduktionen immer populärer. Dass das kleine Margarten als zumindest fiktiver Schauplatz in einer u.s.-amerikanischen Vampirserie explizit genannt wird, ist dann doch schon außergewöhnlich.
"The Strain" basiert auf den gleichnamigen Bestsellerromanen von Guillermo del Toro und Chuck Hogan. Darin steht Dr. Ephraim Goodweather (Corey Stoll) als Leiter des Center for Disease Control in New York im Mittelpunkt. Er soll den Ausbruch eines mysteriösen Virus am JFK analysieren. Guillermo del Toro ist Spezialist für fantastische Welten. Er zeichnet für "Pans Labyrinth" ebenso verantwortlich wie für "Hellboy". Die Romanautoren del Toro und Hogan haben gemeinsam das Drehbuch zur Pilotepisode verfasst, bei der del Toro auch Regie führte. Danach übernahm Carlton Cuse („Lost“, „Bates Motel“) die Verantwortung am Set.
Vampire
Doch schnell stellt sich heraus, dass das Virus nicht nur die Organe verändert, sondern die befallenen Menschen in Vampire verwandelt. Während sich die Epidemie ausbreitet, schließen sich „Eph“ und seine Kollegin Dr. Nora Martinez (Mía Maestro) mit einer Gruppe von Überlebenden zusammen, um im Krieg gegen die Vampire und den ominösen "Master" (Ur-Vampir) aufzunehmen. Unter diesen Überlebenden befindet sich mit Prof. Abraham Setrakian (David Bradley) ein Holocaustüberlebender, der sein ganzes Leben der Vampirjagd unterordnete.
In regelmäßigen Flashbacks erfahren die Zuseher, dass Setrakian die letzten 70 Jahre immer wieder mit Vampiren zu tun hatte. 1965 unterrichtet Setrakian an der Wiener Universität - wie sollte es auch anders sein - osteuropäische Literatur und Mythologie. Hier trifft er zum ersten Mal auf seinen aktuellen Gegenspieler Eldritsch Palmer, der selbst auf der Suche nach dem Obervampier ist. Setrakian lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein.
Zahlreiche Flashbacks
Die Zuschauer/innen müssen also bis zur zweiten Folge in der zweiten Staffel warten - also ingesamt 15 Folgen - um zu erfahren, welche Geschichte Setrakian und Palmer gemeinsam haben und - noch viel wichtiger - wie Setrakian in den Besitz jenes ausgefallenen Spazierstockes kam, der einst dem "Master" (also dem Obervampir) gehörte. Dieser Spazierstock enthält nicht nur eine silberne Klinge, sondern dient dem etwas tattrigen (wenn man es ausrechnet), fast 100-jährigen Setrakian als Stütze und Waffe seit Anbeginn der Serie.
Wie es der Zufall will, war es das Margaretner Antiquariat eines gewissen Herrn Steiner, wo Setrakian den Stock fand. Der Antiquar, ein ehemaliger KZ-Arzt, vertickte unter der Hand NS-Devotionalien.
Auch wenn historische Stimmungen und Details immer wieder korrekt wieder gegeben werden, so sind die Autoren unscharf in ihren Darstellungen. Das Alter von Setrakian ist nur ein Beispiel. Und in Margareten gibt es nicht einmal annähernd die im Film gezeigte Architektur.
Dies liegt daran, dass die Serien in Toronto/Canada gedreht wird. Dies ist mittlerweile bei vielen Serien, die eigentlich in New York spielen der Fall. So ist die Margaretner Kulisse doch wohl eher im Studio zu sehen. Margareten kann es egal sein.
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