Willi-Frank-Park: geplanter Hotelbau verärgert Anrainer
Ein Hotelprojekt ist an der Rechten Wienzeile geplant. Die Bürgerinitiative informierte.
MARGARETEN. Im Sinne der guten Zusammenarbeit lud Alexander Parte als Vertreter der Bürgerinitiative Grünquadrat die Margaretner zu einem konstruktiven Gespräch ins Amtshaus. Thema: das geplante Hotel an der Rechten Wienzeile 87. Ziel der Veranstaltung sollte sein, zu informieren.
Vortragende war neben Parte die Projektleiterin Andrea Aschauer von der Immobilienfirma Jelitzka und Partner. Sie gab einen Überblick über die Fakten. Fazit: Alles bewegt sich innerhalb der gesetzlichen Vorschriften. Nicht höher als die Nachbargebäude, ein begrüntes Dach, in der Garage genau 32 Stellplätze. Doch Aschauers Präsentation wollte nicht ins Rollen kommen – immer wieder wurde sie von den sichtlich angespannten Anrainern unterbrochen.
"Atmen Ihre Abluft ein"
Die größten Befürchtungen: Luftverschmutzung, zu wenig Licht, zu wenig Grün und Lärmbelästigung. "Wo blasen Sie die Auto-Abgase raus", zeigte sich ein Bürger empört. Über die Schächte am Dach, lautet die Antwort. "Das bedeutet, wir dürfen Ihre Abluft einatmen. Vielen Dank!" Auch ein anderer Anrainer meldete sich zu Wort. "Ich befürchte, dass ich bald im Finsteren sitze. Und wir müssen etwas für das Klima tun", sagte Ernest Groman, der seit 20 Jahren sein Büro an der Rechten Wienzeile hat. "Wir hatten Grillen, Vögel, sogar eine Fledermaus. Mit der ländlichen Idylle wird es jetzt aber vorbei sein", pflichtete ihm Anrainer Gert Ahrer bei. Seit 40 Jahren wohnt er im Grätzel, im schlimmsten Falle spiele er sogar mit dem Gedanken, umzuziehen.
"Bezirk ist neutral"
Konkret sind vom Hotelbau 400 Leute betroffen. Auch unter den Anwesenden waren Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ) sowie ihre Stellvertreterin Nikola Furtenbach (Grüne). "Ein Bauprojekt ist nie ein Projekt des Bezirks", stellte Schaefer-Wiery zu Beginn klar. Der Bezirk stehe dem Ganzen völlig neutral gegenüber. "Sollten unter der Bevölkerung Fragen auftauchen, können Sie uns natürlich gerne kontaktieren", so die Bezirkschefin. Furtenbach freute sich über die Veranstaltung der Bürgerinitiative: "Ich finde es großartig, dass sich diese Anrainer so dafür einsetzen und vor allem, dass sie die Bevölkerung im Rahmen eines konstruktiven Gesprächs informieren."
Brigitte Steininger, ebenfalls Anrainerin, war dann am Wort: "Wir wünschen uns, dass nicht die ganzen 70 Prozent verbaut werden", sagte sie. "Wir wollen Alt-Wiener Flair, keinen Plastikrasen." Dann war die Zeit auch schon zu Ende, so gerne sich manche noch zu Wort gemeldet hätten. "Wir werden weiter informieren", versprach Alexander Parte.
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