Mariahilf: Ein Schreibtisch auf der Rahlgasse?

- Die Schülerinnen und Schüler der Rahlgasse haben wenig Möglichkeiten, sich im Freien aufzuhalten.
- Foto: Schönsleben
- hochgeladen von Theresa Aigner
Ein Forscherteam möchte in Mariahilf untersuchen, wie sich Arbeit im Freien auf die Gesundheit auswirkt.
MARIAHILF. Wer wünscht sich nicht manchmal, anstatt vor dem Schreibtisch im Büro draußen an der frischen Luft zu sitzen? Zugegeben, nicht gerade bei den eisigen Temperaturen, die derzeit herrschen. Sobald die Tage aber wieder wärmer werden, könnte so mancher auf künstliches Licht und geschlossene Fenster verzichten. Dass so ein Freiluftarbeitsplatz gesundheitliche Vorteile bringt, ist anzunehmen, eine Forschergruppe von der Technischen Universität Wien (TU) will das nun auch wissenschaftlich untersuchen. Und zwar in Mariahilf, genauer: in der Rahlgasse. Denn sie bietet gute Voraussetzungen als Testgebiet für Freiluftarbeitsplätze, die das Forscherteam rund um Azra Korjenic von der TU untersuchen will.
Derzeit befindet man sich in der Phase der Erhebung, das heißt, die örtlichen Gegebenheiten werden näher untersucht, in weiterer Folge wird bis Februar 2018 um Fördergelder angesucht, um das Forschungsprojekt zu realisieren. Unterstützung kommt dabei von der Bezirksvorstehung Mariahilf, wo in der jüngsten Sitzung des Bezirksparlaments ein diesbezüglicher Antrag der SPÖ angenommen wurde.
Ebenfalls an Bord sind das Gymnasium Rahlgasse sowie die dort ansässige TU. Dadurch dass die Schule in einem dicht verbauten Gebiet steht, keinen Schulhof besitzt und die Schüler keine Möglichkeit haben, ins Freie zu gehen, würden Freiluftarbeitsplätze zu einer wichtigen Alternative zum Klassenzimmer werden. Denn ein Mangel an Tageslicht könne zu Krankheiten wie Kurzsichtigkeit, Depressionen, Schlafstörungen und zu einer Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte führen, wie das Team in der Projektbeschreibung ausführt.
90 Prozent in Innenräumen
Und da die Österreicherinnen und Österreicher rund 90 Prozent ihrer Zeit in Gebäuden verbringen, sei es an der Zeit, weitere Forschungen zum Thema Behaglichkeit in Räumen bzw. an der frischen Luft sowie die Auswirkungen davon auf die Gesundheit zu betreiben. Dabei spiele auch das (Tages-)Licht eine zentrale Rolle, wie der am Forschungsvorhaben beteiligte David Tudiwer, Assistent im Fachbereich Bauingenieurswesen an der TU, erklärt. Auch eine Landschafts- und Verkehrs- Planerin mit sozialwissenschaftlicher Expertise, Beate Knoll, ist dabei, denn klarerweise seien Arbeitsplätze im öffentlichen Raum auch in dem Bereich spannend: Mehr soziale Interaktion, die Sichtbarkeit von Erwerbsarbeit und der direkte Kontakt zur Bevölkerung könnten die Freiluftarbeitsplätze zu einer gefragten Innovation machen.
Wie diese ausschauen könnten, würde im Rahmen der einjährigen Sondierung konkretisiert, die – sofern das Projekt gefördert wird – die näheren Details klären soll. Vorstellbar wären wetterfeste, verankerte Sitze und Tische, die in unterschiedlichen Größen vorhanden sein sollten, um auch Besprechungen im öffentlichen Raum möglich zu machen. Bleibt also nur mehr zu hoffen, dass das Projekt die nötigen Fördermittel bekommt, denn so etwas in Mariahilf zu erforschen, wäre definitiv eine spannende Angelegenheit im Sinne einer Stadt der Zukunft.
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