Streit um Naschmarkt- Zugang
Echt Grün kritisiert Zugänge im Süden – Rampen im Zuge der Sanier ung angeblich geplant
Von Norden ist der Naschmarkt bequem und barrierefrei zu erreichen. Doch an der an die Wieden grenzenden Seite beginnt das Einkaufsvergnügen mit Hürden.
(si). Für aus der Wieden kommende Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Kinderwagen ist der Zugang zum Naschmarkt wahrlich kein Vergnügen: Der südlich des Marktes gelegene Gehsteig an der Rechten Wienzeile bietet mit Müh und Not einem Kinderwagen Platz, doch kommt diesem jemand entgegen, muss bereits auf den Parkplatzstreifen ausgewichen werden. Der Aufstieg zum Markt muss an mehreren Stellen über steile Treppen bewältigt werden.
Für Manfred Rakousky und Susanne Pircher von der neu gegründeten Liste „Echt Grün“ sind diese Zustände nicht tragbar. So wurden bereits Anträge bei der zuständigen Marktkommission eingebracht, Rampen an den betreffenden Stiegen zu errichten. Diese wurden jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass der Bau an der steilen Stiege „technisch problematisch“ sei. Für Susanne Pircher ist die Ablehnung des Vorschlags nicht nachvollziehbar: „Es gibt viele ähnliche Stiegen, bei denen Rampen für Kinderwägen angebracht sind“, so die Bezirksrätin.
Breiterer Gehsteig abgelehnt
Besonders schwierig stellt sich die von „Echt Grün“ geforderte Verbreiterung des schmalen Gehsteigs südlich des Marktes dar: Denn dieser entspricht exakt der Bezirksgrenze, eine Änderung käme nur mit Zustimmung der Wieden in Frage. Diese hat sich allerdings in einer Bezirksvertretungssitzung gegen einen breiteren Gehsteig ausgesprochen, denn so hätte der 4. Bezirk entweder auf zahlreiche Parkplätze oder eine Spur der Wienzeile verzichten müssen.
Kopfschütteln der Bezirkschefin
Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann (SP) kann die Aufregung der Echt Grün Mandatare nicht nachvollziehen: „Die Zugänge der Südseite werden in Zukunft barrierefrei gestaltet werden. Offensichtlich will sich die Truppe um Manfred Rakousky nur im Wahlkampf gegenüber den übrigen grünen Fraktionen abgrenzen.“ Bisher sei aber von Rampen in der Marktkommission nicht die Rede gewesen, rechtfertigt Rakousky.
Doch für den schmalen Gehsteig an der Rechten Wienzeile sieht auch sie schwarz: „Hier weiß niemand eine Lösung, laut Bundesstraßenverwaltung sind wir bereits am Limit, was die Fahrbahnbreite anbelangt. Leider verläuft gerade hier die Bezirksgrenze, uns sind also die Hände gebunden“, so Kaufmann.
Neben besseren Zugängen für Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Fahrrad fordern die Echt Grün Mandatare auch Sitzgarnituren im Bereich der Naschmarkt-Südseite. Diese sollten dazu dienen, den Eingangsbereich des Marktgeländes attraktiver zu gestalten und einen konsumfreien Raum schaffen. „Hier wurde uns von der Marktkommission bereits eine Zustimmung signalisiert“, zeigt sich Manfred Rakousky zufrieden.
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