Barszene in Mariahilf
Wird das Nachtasyl zu Grabe getragen?

Inhaber des Nachtasyls, Dan Lestrade, setzt bei der Rettung seiner Bar auch ein wenig auf Humor. | Foto: Nachtasyl
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  • Inhaber des Nachtasyls, Dan Lestrade, setzt bei der Rettung seiner Bar auch ein wenig auf Humor.
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Trotz Spendenaufruf in den sozialen Medien konnte Dan Lestrade, Inhaber des "Nachtasyl"s, einer beliebten Bar in der Mariahilfer Stumpergasse 55, sein Nachtlokal nicht retten.

MARIAHILF. "Habe ich die Kraft von Social Media überschätzt?" Mit diesen Worten richtet sich Dan Lestrad, Inhaber des beliebten Mariahilfer Nacht- und Kultur-Szenelokals "Nachtasyl", an seine Facebook-Freunde und beantwortet sich diese auch gleich selbst: "Ich denke ja, und zwar massiv."

Grund dafür ist der geringe Erfolg seiner Spendenkampagne (die bz berichtete), die er für das Überleben der Bar eingerichtet hatte. Denn innerhalb von drei Monaten kamen dort nur rund zwei Prozent der benötigten 280.000 Euro zusammen. Auch seine Ersparnisse sind jetzt aufgebraucht. Die Fixkosten kann er sich nicht mehr leisten und das obwohl er mittlerweile seine Wohnung aufgegeben und in einen 12-Quadratmeter-Raum in seiner Bar gezogen ist. Er steht vor dem Aus und muss das "Nachtasyl" aufgeben. 

Kein Anspruch auf Zuschüsse

Aufgeben war bislang keine Option, so sehr liebt er dieses Nachtlokal. Doch da er die Bar offiziell erst im April 2020 von seinem Vorgänger übernommen hat, hat er keinen Anspruch auf einen Fixkostenzuschuss. "Ich stelle mich damit mit vielen anderen Unternehmern in eine Reihe, die erst 2020 ihr Geschäft übernommen oder gegründet haben, wir alle fallen durch den Rost, für uns gibt es keinen Fixkostenzuschuss", erklärt Lestrade.

Dieses Bild postet Lestrade auf Facebook. | Foto: Nachtasyl
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Doch nicht nur die Fixkosten des Lokals zwingen den Fotographen und Drehbuchautor zur Schließung. Kurz nach Übernahme der Bar erkannte er schwere Mängel im Keller. Dieser ist feucht und schimmelt. Zur Sanierung würde er die oben angesprochenen 280.000 Euro benötigen. "Anfangs war ich noch auf Investorensuche, was auch gefruchtet hat, doch nach dem Sommer war dann klar, dass das mit der Gastronomie wohl noch lange nicht weitergehen wird, was dazu geführt hat, dass die Investoren sich aus dem Staub gemacht haben. Das war nachdem der Keller schon mitsamt Einrichtung leergeräumt war", so Lestrade.

Ein letzter Versuch zur Rettung des "Nachtasyl"

Im Dezember eröffnete Dan Lestrade dann ein Spendenkonto und veröffentlichte dieses auf Facebook. Zahlreiche Medien, darunter auch die bz-Wiener Bezirkszeitung, halfen mit Berichten. Doch drei Monate später sind darauf nur 7.950 Euro zu finden. Eine große Summe wenn man bedenkt, dass es sich um Spendenzahlungen für ein Nachtlokal handelt, doch leider dennoch zu wenig um der Rettung nahe zu kommen.

Aus diesem Grund wollte Lestrade nun aufgeben. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte er bereits seine Entscheidung zur endgültigen Schließung der Bar. Doch aufgrund der zahlreichen Kommentare die nachträglich bei ihm eingingen, versucht er nun einen allerletzten Anlauf. Nochmals versucht er das Spendenkonto in Umlauf zu bringen. "Wenn ich in der Lage wäre, die Fixkosten weiterhin bezahlen zu können, dann könnte ich zumindest weiter versuchen, das Geld für die Sanierung aufzustellen", erklärt er und ergänzt: "Wenn ein Wunder geschieht, werde ich Freudentränen weinen. Allerdings muss ich eine Sache ganz klar und deutlich sagen – ich habe nur noch diese Woche Zeit, um dieses Wunder zu vollbringen." Man sieht – viel Hoffnung hat der gebürtige Josefstädter nicht mehr, doch wer weiß. Bekanntlich stirbt ja diese doch zuletzt.

Sie wollen für das Nachtasyl spenden?

Gespendet werden kann entweder mittels PayPal unter https://paypal.me/pools/c/8uQJpkNN2l
oder auf das Konto des Lokalinhabers:

IBAN: AT72 2011 1843 3032 0200
BIC: GIBAATWWXXX

Inhaber des Nachtasyls, Dan Lestrade, setzt bei der Rettung seiner Bar auch ein wenig auf Humor. | Foto: Nachtasyl
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