Wolfganggasse
Das ist der gute Engel aus dem Meidlinger Seniorenheim
Frauen, die sonst oft im Verborgenen agieren, sollen für ihr Engagement geehrt werden: Gemeinsam mit der Moderatorin und DJane Mel Merio sowie dem TV-Sender W24 holt die BezirksZeitung "Wiener Heldinnen" vor den Vorhang. Eine dieser Heldinnen ist Traude Lesniewicz aus dem 12. Bezirk.
WIEN/MEIDLING. Traude Lesniewicz lebt seit neun Jahren im ÖJAB-Wohn- und Pflegeheim Neumargareten und ist „noch lange nicht im Ruhestand“, wie sie sagt. Die Meidlingerin ist eine wahre Heldin des Alltags.

- Gleich wird angerichtet…Traude Lesniewicz beim Servieren der frischgebackenen Frühlingsrollen
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„Heute kommt etwas Besonderes auf den Mittagstisch“, erklärt Lesniewicz, während sie mit der Zubereitung, dem Braten und Servieren von Frühlingsrollen, beschäftigt ist. Eine bunte Runde von Hausbewohnerinnen und Hausbewohnern aller Stationen sitzt schon voller Erwartung im Speiseraum vor der offenen Küche. Es duftet herrlich asiatisch.
Eine große Familie
„Viele unserer Damen und Herren lieben diese exotische Abwechslung“, so Lesniewicz. Einmal die Woche macht die 77-Jährige begeistert beim Küchendienst mit und hat beim Anrichten auch gleich für jede und jeden ein bezauberndes Lächeln parat.

- Die stolze Wiener Heldin Traude Lesniewicz
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„Wir sind doch alle eine große Familie und gute Laune ist einfach die beste Medizin, wenn einen etwas zwickt, und wen zwickt’s nicht in einem gewissen Alter, oder wenn jemand traurig ist und sich einsam fühlt“, sagt sie. Sogar in den ganz strengen Corona-Zeiten, als die Bewohnerinnen und Bewohner genauso im Haus isoliert waren wie das Personal, war Traude gut drauf.
„Sie hat damals sogar uns von der Pflege getröstet und gemeint, das geht vorbei, alles wird gut, seid’s nicht traurig, das schaffen wir gemeinsam“, erinnert sich die Leiterin der Seniorenbetreuung Mathilda Pranjkovic, die Traude seit mittlerweile fast 20 Jahren kennt.
1.000 Masken genäht
Traude hat nämlich schon viele Jahre vor ihrem eigenen Einzug hier ehrenamtlich ausgeholfen, für Feste das Haus dekoriert, Brötchen gemacht, die Hausgäste bewirtet und überall kräftig mit angepackt. „Sie ist unser guter Engel. Mit ihr wird jeder noch so graue Tag ein bisschen freundlicher.“

- Bezirksvorsteher Wilfried Zankl ,Traude Lesniewicz und W24 Moderatorin Mel Mario bei der Verleihung der Auszeichnung zur "Wiener Heldin"
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Wenn Traude nicht gerade im Haus gebraucht wird, sitzt sie an der Nähmaschine. Da fertigt die gelernte Schneiderin hunderte Waschlappen und Bettüberzüge für Pflegepatienten sowie Pflegepatientinnen und erledigt Flickarbeiten. Alleine im ersten Lockdown hat sie über 1.000 Masken genäht.
Ein "early bird"
Wenn man weiß, dass Traude neben all ihren Aktivitäten im und für das Haus noch ein großes Hobby, nämlich das Reisen hat, stellt sich die Frage, wie sich so viele Aufgaben und Vorhaben zeitlich ausgehen. „Ich bin ein ,early Bird', eine echte Frühaufsteherin. Der Wecker läutet um Vier, um halb Fünf ist Tagwache“, lacht Traude.

- Her bin ich zu Hause: Traude Lesniewicz hat ihre Wohnung so richtig gemütlich gestaltet
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„Dann mache ich meine Näharbeit und bin so früh fertig, dass ich meine Tasche nehmen und mich in einen Zug setzen kann und wegfahren.“ Das tut sie auch, vorwiegend bei schönem Wetter und ein, zweimal die Woche. Sie hat ein Klimaticket und nutzt es für Kurztrips, etwa nach Bad Reichenhall, oder Zell am See, in eine der Landeshauptstädte, oder die Natur rundum Wien. Dort wird fleißig fotografiert. Per WhatsApp schickt Traude dann ihre Reiseimpressionen an ihre Freunde und Freundinnen im Pensionistenwohnheim. „Da haben auch daheim alle etwas davon“, lacht sie.

- Kosten muss sein: Traude Lesniewicz "testet" die frisch zubereiteten Frühlingsrollen
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Meist ist sie schon am Abend wieder zurück, schließlich nimmt sie ihre Verpflichtungen ernst. Fragt man die Meidlingerin, warum sie nicht einfach ihren verdienten Ruhestand genießt, sich ausschläft und ausschließlich ihrem großen Hobby, dem Reisen frönt, kommt ganz schnell die Antwort: „Ich bin dankbar, dass es mir gutgeht, anderen geht es viel schlechter. Und so lange ich fit genug bin, ist es selbstverständlich dort wo ich glücklich und zu Hause bin, also hier im Haus mitzuhelfen, Zuversicht und gute Laune zu verbreiten. Das gibt dem Leben doch erst Sinn“, sagt sie.
Überraschung für die Alltagsheldin
Als sie am Ende ihres TV-Interviews für W24 auch noch von Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ) die Auszeichnung „Wiener Heldin“ bekam, konnte Traude Lesniewicz ein paar Freudentränen nicht unterdrücken. „Sie ist eine wirkliche Alltagsheldin, voller Energie, guter Ideen und Lebensfreude“, so W24 Moderatorin Mel Merio.
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