Gebärdensprachen für Alle
In Meidling lernt man mit Händen sprechen

- Bei den "kinderhänden" in Meidling lernt man die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS). So gebärdet man den Satz: "Gebärdensprachen sind cool".
- Foto: Vanessa Zrzavy/MeinBezirk
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Der Verein "Kinderhände" fördert seit knapp 20 Jahren die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS). Angeboten werden Kurse für die ganze Familie. Seit Anfang des Jahres ist der Verein an einem neuen Standort in Meidling ansässig.
WIEN/MEIDLING. Mit Händen sprechen. Eine Art der Kommunikation, die man nicht nur als Körpersprache interpretieren kann. Viel mehr kann es dabei auch um die reine Sprache mit den Händen gehen – die Gebärdensprachen. Oftmals sind diese Sprachen für gehörlose oder schwerhörige Menschen der einzige Weg zur Verständigung.
Auch für Barbara Schuster ist das so. Die gehörlose Wienerin, die ursprünglich aus Südtirol, stammt, kommuniziert schon ihr Leben lang mit ihren Händen: "Ich habe es mir vor knapp 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, meine Erstsprache an Menschen zu vermitteln, die ebenfalls die Welt vorwiegend über die Augen wahrnehmen", erzählt sie im Gespräch mit MeinBezirk. 2006 gründete sie deshalb den gemeinnützigen Verein "kinderhände".

- So sehen die Buchstaben des Fingeralphabets in Österreichischer Gebärdensprache.
- Foto: Vanessa Zrzavy/ MeinBezirk
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Das Vereinsziel ist dabei die Förderung der Österreichischen Gebärdensprache (ÖGS) als Erst-, Zweit- und Fremdsprache. Zusätzlich dazu bieten die "kinderhände" auch Beratungen und Weiterbildungen an. Anfang des Jahres zog der Verein an seinen neuen Standort in die Karl-Löwe-Gasse 18 in Meidling.
Nicht nur Gehörlose sind willkommen
Die Vereinsgründerin erklärt, dass es in Wien nur einige wenige Institutionen gibt, bei welchen man Österreichische Gebärdensprache von gehörlosen Gebärdensprachpädagoginnen und -pädagogen erlernen kann: "Für Kinder ist die Vorbildfunktion besonders wichtig".
Dabei geht es bei den "kinderhänden" nicht nur um gehörlose Kinder. Es sollen alle Kinder und Personen, die ÖGS lernen wollen, dazu ermutigen, das auch zu tun: "Willkommen sind gehörlose, schwerhörige Kinder, Kinder mit technischer Hörversorgung, Kinder mit Behinderung oder Sprachentwicklungsverzögerung gleichermaßen".
Spielerisches Lernen im Mittelpunkt
Ein spezieller Fokus liegt dabei auf Familien. Die Sprache soll eben nicht nur den Kleinsten beigebracht werden, der Verein möchte Familien unterstützen, im Alltag kommunizieren zu können. "Es ist schön zu sehen, wie sich Familien und Kinder untereinander austauschen und merken, dass sie nicht alleine sind", erzählt Schuster.

- Foto: Vanessa Zrzavy/ MeinBezirk
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Die "kinderhände" möcht frühzeitig eine Chance geben, die Sprache zu lernen: "Wir beginnen schon mit bilingual-bimodalen Spielgruppen im Alter von 6 Monaten. Diese werden in Lautsprache und gleichzeitig in Gebärdensprache abgehalten. Dabei lernen die Kinder sich spielerisch, gemeinsam mit einer Bezugsperson, auszudrücken" erklärt Angelika Bolnberger, die pädagogische Leitung des Vereins.
Mehr Infos und Kursangebote findest du unter www.kinderhaende.at.
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