Meidling: Zugunglück in Meidling

- Am Bahnhof Meidling stießen im Bereich des Bahnsteigs 5 zwei Züge zusammen.
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Im Bahnhof Meidling stießen am Karsamstag zwei Züge zusammen. Neun Menschen erlitten Verletzungen. Das Vertrauen in die Bahn ist bei den meisten Fahrgästen allerdings trotzdem nicht erschüttert.
Die Ursache ist geklärt, wie es zu dem Zusammenstoß der beiden Züge am Karsamstag um etwa 16.30 Uhr kommen konnte: Ein Regionalexpress (REX) hat im Rahmen einer Verschubfahrt - ohne Fahrgäste - ein Haltesignal überfahren und ist gegen einen Railjet geprallt.
Zum Glück war der Railjet erst angefahren, daher ist der Aufprall glimpflich verlaufen. Es gab nur neun Verletzte.
"Wir wissen allerdings noch nicht, ob es sich um menschliches Versagen handelt, oder ob ein technischer Defekt zu dem Zusammenstoß geführt hat", so Roman Hahslinger, Sprecher der ÖBB. "Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die Daten ausgewertet haben. Außerdem müssen die beteiligten Lokführer sowie der zuständige Fahrdienstleiter befragt werden", so Hahslinger.
Psychologische Betreuung
Neben den Befragungen werden die Lokführer aber auch psychologisch betreut. Verletzt wurden sie nicht, aber ein derartiges Erlebnis wird oftmals nicht so leicht weggesteckt.
Aber auch andere Zugführer, die nicht direkt betroffen sind, können sich nach Vorfällen an ihren Dienstgeber, die ÖBB wenden. "Im neuen Service- und Sichherheitspaket gibt es einige Maßnahmen für Lokführer. Zum Beispiel gibt es ein Programm, wo Vorfälle eingespeichert werden, die sie sich ansehen können. Und es gibt regionale Ansprechpartner für das Personal", so Hahslinger. Auch die Fahrgäste, die beim Unfall dabei waren, werden bei Bedarf betreut.
Passagiere fühlen sich sicher
Als im Jänner dieses Maßnahmenpaket für mehr Sicherheit am Zug vorgestellt wurde, wurde auch eine Meinungsumfrage zum Sicherheitsempfinden von Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern präsentiert. Das Ergebnis: Rund 80 Prozent der Fahrgäste fühlen sich sicher. Allerdings ging es in der Umfrage auch um die Angst vor Übergriffen in Zügen oder Bahnhöfen.
Eine Umfrage der bz-Wiener Bezirkszeitung am Bahnhof Meidling zum Thema Zugunglück bringt ein ähnliches Ergebnis: Trotz des Zusammenstoßes fühlen sich die meisten Fahrgäste sicher.
Mulmiges Gefühl
So wie Ernst R.: "Passieren kann immer etwas. Ich kann auch aus dem Haus gehen und mir fällt ein Blumentopf auf den Kopf. Ich vertraue den ÖBB, dass sie aus dem Vorfall lernen und noch sicherer werden." Christiane M. hatte kurze Zeit ein mulmiges Gefühl: "Ich weiß, es gab nur wenige Leichtverletzte, das schlimmste war eine gebrochene Hand. Für mich wäre das allerdings eine mittelschwere Katastrophe, weil ich selbstständige Friseurin bin. Einen Ausfall kann ich mir finanziell nicht leisten."
Auch Hedi W. fühlt sich ein wenig verunsichert. "Ich fahre oft mit dem Zug meine Freundin besuchen. Heute muss ich schon an den Zusammenstoß denken. Aber das Leben geht ja weiter, soll nix Schlimmeres passieren", so die Pensionistin. Doris M. fühlt sich komplett sicher: "Ich bin überzeugt, dass die Bahn mit der modernsten Technik arbeitet. Natürlich kann es dabei auch zu Fehlern kommen, vor allem wenn Menschen beteiligt sind. Aber ich denke, dass das Bahnfahren sehr, sehr sicher ist.".
Gutschein und Entschuldigung
Alle Passagiere, die sich im betroffenen Railjet befunden haben, erhalten von den ÖBB einen Brief mit einer Entschuldigung sowie einen Gutschein in der Höhe von 100 Euro. Mit etwaigen Schadensersatzansprüchen hat dieser Gutschein allerdings nichts zu tun.
Die vom Unfall direkt betroffenen, von denen die ÖBB keine Daten haben, sollen sich bei den ÖBB melden. Außerdem planen die ÖBB eine Info-Kampagen am Meidlinger Bahnhof. "Für Kunden, die nicht betroffen waren, wird es es eine Info-Aktion geben. Dabei werden wir über das Zugfahren informieren, und über die Sicherheit am Zug", so Hahslinger.






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