Teuer: Wohnen in Meidling
Wohnen ist unleistbar – 2012 stiegen die Mieten auf dem freien Markt bis zu zehn Prozent.
MEIDLING. Besonders zu spüren sei das im Zentrum von Meidling, so Hans Hinterholzer von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung 5. und 12. Bezirk.
Hier gäbe es kaum Freiflächen, um neu zu bauen. Das Sanieren der Altbestände sei also angesagt. Auch Dachböden würden ausgebaut, ein teures Unterfangen, das dann auch seinen Preis habe. „Die meisten Dachwohnungen werden nur im Eigentum vergeben.“ Da zahle man 3.500,- bis 4.000,- Euro pro Quadratmeter, was sich natürlich nur einkommensstarke Haushalte leisten könnten. Für die Meidling allerdings dank seiner zentralen Lage, der Verkehrsanbindungen, U-Bahn Nähe und letztlich der guten Infrastruktur immer attraktiver werde.
Kreative Mietverträge
Auch die Mieten folgen dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. „Es gibt zwar den gesetzlichen Grundzins von 5,14 Euro, aber bei den Zu- und Aufschlägen können Vermieter sehr kreativ werden.“ Die seien nämlich abhängig von der Lage des Hauses, der Lage der Wohnung im Haus, ihrer Ausstattung, etwa Terrasse oder Balkon. „Würden die Vermieter beziehungsweise Eigentümer nur die vorgeschriebenen Baiscs vor der Neuvermietung sanieren, also die Grundausstattung herstellen, wären die Mieten billiger und die Mieter könnten in Eigenregie ihre Wohnung fertig gestalten und sich dadurch viel Geld ersparen.“ Wünschenswert, aber leider oft nicht realisierbar. Ein heikles Thema: Die auf drei Jahre befristeten Mietverträge. "Hier müsste es 25% Abschläge vom Mietpreis geben."
Wirtschaftskrise wirkt sich aus
Da viele Menschen heute aus Sicherheitsgründen privat in so genannte Vorsorgewohnungen investieren, also Wohnungseigentum erwerben, um dieses dann zu vermieten, entsteht auch hier ein neues Angebot an eher teuren Wohnungen. „Der Preis muss angemessen sein.“ Das lasse aber viel Spielraum, denn die Investitionen müssten sich auch rechnen, der Vermieter müsse auch Gewinn machen. „Das liegt in der Natur dieses Anlagemodells.“
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