Mietern Wasser abgedreht
Erneut Eskalation um Haus am Gaudenzdorfer Gürtel

Das Haus befindet sich am Gaudenzdorfer Gürtel 41 in Meidling. Seit 1,5 Jahren haben die Bewohnerinnen und Bewohner keinen Strom und kein Gas.  | Foto: Ronja Reidinger
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  • Das Haus befindet sich am Gaudenzdorfer Gürtel 41 in Meidling. Seit 1,5 Jahren haben die Bewohnerinnen und Bewohner keinen Strom und kein Gas.
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Schon seit mehr als einem Jahr macht ein Gebäude am Gaudenzdorfer Gürtel negative Schlagzeilen. Mieterinnen und Mieter berichten über "desaströse Bedingungen". Am 4. April soll es zu einer weiteren Eskalation zwischen der Bewohnerschaft und dem Eigentümer gekommen sein. Dieser soll veranlasst haben, dass im Haus Wasser abgedreht und Türen aufgebrochen worden sind.

WIEN/MEIDLING. Ein Haus am Gaudenzdorfer Gürtel kommt nicht aus den Schlagzeilen. Dort wohnen Menschen zur Untermiete eines Hauptmieters. Der Eigentümer des Hauses, die "Pecado Gmbh", erklärt dazu, dass man von diesen Untermietungen nichts weiß und diese ungültig seien. MeinBezirk.at berichtete:

Mieter monatelang ohne Strom - und jetzt auch bedroht?

Vor eineinhalb Jahren wurde durch die Eigentümerfirma der Strom und das Gas eingestellt. Seitdem leben die Bewohnerinnen und Bewohner ohne Heizung und warmes Wasser. Donnerstagmittag, 4. April, sollen im Beisein des Firmenchefs der "Pecado GmbH" dort jetzt auch das Wasser abgedreht und Türen aufgebrochen worden sein. MeinBezirk.at sprach mit Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "En Commun - Zwangsräumungen verhindern", die sich mit der Bewohnerschaft solidarisieren.

Rund 15 Menschen der Firma "Pecado", der Hausverwaltung und Bauarbeiter kamen am Donnerstag ins Gebäude.  | Foto: En Commun - Zwangsräumungen verhindern
  • Rund 15 Menschen der Firma "Pecado", der Hausverwaltung und Bauarbeiter kamen am Donnerstag ins Gebäude.
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Laut diesen versammelten sich am 4. April gegen 12.30 Uhr Mitarbeitende der Firma "Pecado GmbH", unter ihnen auch der Geschäftsführer sowie der Hausverwalter der Firma. Dabei gewesen sein sollen auch drei Personen, die laut "En Commun" schon zuvor mit physischer und verbaler Gewalt gegen Aktivisten und Anwohnende vorgegangen sein sollen. Anzeige wurde jedoch noch nicht erstattet. 

Zerstörte Türen und kein Wasser

Gemeinsam mit Bauarbeitern soll dann einer der zwei zentralen Wasserhähne zerstört und der andere abgedreht worden sein. Zusätzlich sollen laut Aussagen der Aktivistinnen und Aktivisten 15 Wohnungstüren aufgebrochen worden sein. Einige der betroffenen Wohnungen seien aktuell bewohnt. Eine Nachbarin sah, was vorging und rief die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt trafen auch die Aktivistinnen und Aktivsten laut eigenen Aussagen ein. Der Schaden an den Türen und den Wasserhähnen war zu dem Zeitpunkt jedoch schon passiert. Die Beamten meinten laut Angaben der Gruppe zwar, dass Türen nicht einfach aufgebrochen werden dürfen, nun jedoch die Mietenden die Türen ersetzen sollen. 

Foto: En Commun - Zwangsräumungen verhindern

Um weiterhin Strom zu haben, hatte sich einer der Mieter einen Stromgenerator angeschafft. Auch dieser soll laut "En Commun" mitgenommen worden sein. Die Polizei schritt daraufhin ein und verhinderte dies laut der Gruppe. Auf MeinBezirk.at-Anfrage bei der Polizei wurde zwar ein Einsatz bestätigt. Über den genaueren Tathergang konnte man jedoch keine Informationen liefern. Außerdem habe die Polizei bei Mietrechtsstreitigkeiten keine Handhabe, so Sprecher Mattias Schuster.

Kampf auch vor dem Gericht

Gegen diese und weitere Aktionen kämpfen die Bewohnenden mittlerweile auch vor Gericht an. Gemeinsam mit der Wiener Mieterhilfe läuft seit rund einem Jahr ein Verfahren gegen die Untermietverträge. Die Bewohnerinnen und Bewohner streben vor Gericht an, Hauptmietverträge zu erlangen. 

In einigen der Wohnungen, in denen Türen aufgebrochen wurden, leben Menschen.  | Foto: En Commun - Zwangsräumungen verhindern
  • In einigen der Wohnungen, in denen Türen aufgebrochen wurden, leben Menschen.
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"Pecado" soll daraufhin ein Angebot gestellt haben, dass die Mieterinnen und Mieter ihre Kaution zurückbekämen, wenn sie ihre Klage vor Gericht fallen ließen. Dies wurde von den Betroffenen jedoch nicht angenommen. MeinBezirk.at hat man auch bei "Pecado" um Stellungnahme erbeten. Bis Donnerstagabend liegt von der Firma keine Antwort vor.

"Sie kommen immer wieder"

Die Aktivistinnen und Aktivistinnen der Gruppe "En Commun - Zwangsräumungen verhindern" glauben jedenfalls, dass sich Vorfälle, wie jene am Donnerstag, wiederholen werden. Ähnliches habe man bereits in den letzten eineinhalb Jahren erlebt. So soll vor Kurzem auch ein Zettel an der Tür gehängt worden sein, in dem angekündigt wurde, dass das Hauptschloss ausgetauscht werden würde. Schlüssel sollen demnach nur jene bekommen, die einen "gültigen Mietvertrag" haben. "Sie kommen immer wieder", so Aktivist Reiko von "En Commun".

Kritik geht auch gegen die Bezirksvorstehung Meidling, die sich zu wenig für die Mieterinnen und Mieter einsetze. Diese meint auf Anfrage von MeinBezirk.at, dass sie ihre Pflichten innerhalb ihres rechtlich vorgegeben Rahmens erfüllt haben. So geht aus dem Zwischenbericht des Bauausschusses zur Meidlinger Bezirksvertretungssitzung vom 8. März 2024 zu dem Haus am Gaudenzdorfergürtel hervor, dass die Mieterhilfe seit November 2023 die Mieterinnen und Mieter des Hauses unterstützen.

Von Seiten des Bezirks betont man, man würde die Bewohnenden des Hauses unterstützen. | Foto: En Commun - Zwangsräumungen verhindern
  • Von Seiten des Bezirks betont man, man würde die Bewohnenden des Hauses unterstützen.
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Aktuell laufe auch ein Gerichtsverfahren am Bezirksgericht Meidling für einen Mietzinsminderungsanspruch aufgrund des fehlenden Stroms. Ebenfalls habe die Baupolizei im November 2023 die Verhängung von Maßnahmen gegen die Eigentümer des Hauses beantragt. Grund sei die widmungswidrige Verwendung seit Ablauf der Frist, die das Haus als vorübergehendes Notquartier definiert hatte. Um weitere Maßnahmen setzen zu können, müsse man erst auf den Ausgang der Verfahren warten, so die Bezirksvorstehung. 

Notquartiere für Bewohnende

Als Zwischenlösung bot die Stadt Wien den Mieterinnen und Mietern Notquartiere an, für die die betroffenen Personen jedoch eine Kaution von 2.500 Euro hätten bezahlen müssen. Dieses Angebot nahmen nur wenige in Anspruch. Grund dafür sei, dass für viele die Kaution unerschwinglich sei.

Solidarität kommt neben den Aktivistinnen und Aktivisten jedoch auch aus der Nachbarschaft. Mit diesen sei man auch vernetzt und habe eine gemeinsame Gruppe in den sozialen Netzwerken. 

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