Der Zubau im Fokus
Zwist um das Haus Schönbrunn
Schönbrunner Straße: Eine Bürgerinitiative fordert, die Bäume im Frauenheimpark zu erhalten.
WIEN/MEIDLING. Das historische Gebäude des ehemaligen Vereins „Wiener Frauenheim“ liegt idyllisch in einem Park in Obermeidling. Heute ist der Bau ein Seniorenheim, in dem alte und pflegebedürftige Menschen wohnen. Allerdings muss modernisiert werden, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Auch die Belegung von Mehrbettzimmern entspricht nicht mehr den erforderlichen Standards.
Aus diesen Gründen ist ein Neubau an der Schönbrunner Straße geplant. Allerdings gibt es Widerstand bei den Anrainern, die seit drei Jahren gegen den geplanten Bau ankämpfen. "Unsere Bürgerinitiative ,Stoppt die Verbauung des Frauenheimparks in Obermeidling‘ wurde von hunderten Menschen unterschrieben", so Initiator Manfred Klaghofer. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern fordert er eine umweltschonendere Lösung des Problems.
Erhalt des Frauenheimparks
Dabei geht es ihm hauptsächlich um den Erhalt des Frauenheimparks, der zwar dem Haus Schönbrunn gehört, aber frei zugänglich ist. "Durch den Zubau kommt es zu einem Verlust von Parkschutzgebietsfläche und zur Abholzung wertvollen Altbaumbestands", so der Meidlinger. "Dies widerspricht den Zielen des Wiener Urban-Heat-Island-Plans, der den Erhalt von Grünflächen und Frischluft-Entstehungsgebieten festgeschrieben hat."
Der Meidlinger fordert, eine umweltschonendere Lösung zu finden. So argumentiert er, dass zahlreiche Zuweisungen zu den Pflegeplätzen im Haus Schönbrunn aus Hietzing erfolgen würden. Dabei gebe es genug freie Plätze im 13. Bezirk.
Ersatzpflanzungen
Auf bz-Nachfrage meint die Hietzinger Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP): "Auch in Hietzing gäbe es Möglichkeiten, im Bereich des ehemaligen Geriatriezentrums Wien ohne Grünraumverlust weitere Pflegekapazitäten unmittelbar neben der Klinik Hietzing zu schaffen."
Isabella Gruber, Leiterin des Hauses Schönbrunn, entgegnet, dass die Zuweisungen in ihr Pflegehaus vom Fonds Soziales Wien kämen. Außerdem wollen ältere Menschen gerne weiter in ihrem Grätzel wohnen.
Park bleibt
Der Zubau soll auch großteils auf einer Fläche erbaut werden, die aktuell schon als Parkplatz und Ladezone genutzt wird.
"80 Prozent des gegenwärtigen Parks bleiben bestehen", so Gruber. Auch müssen nur wenige Bäume dem Neubau weichen und natürlich werde es Ersatzpflanzungen geben. Die zuständigen Umweltbehörden seien außerdem eingebunden.
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