2.200 Orte wienweit
VCÖ ortet 138 unsichere Orte im Meidlinger Verkehr
Die Liste an Orten, wo in Meidling der Verkehr beruhigt werden könnte, ist lang. Der Verkehrsclub Österreich hat den genauen Einblick.
WIEN/MEIDLING. Das Ziel „null Verkehrstote“ erreichten im Vorjahr zehn Wiener Bezirke – Meidling war mit einem Todesopfer im Jahr 2022 nicht auf dieser Liste. Seit 2020 gibt es im Zwölften jedes Jahr mindestens einen Verkehrstoten. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat diese Statistik zum Anlass genommen, die Bürgerinnen und Bürger zu befragen, an welchen Stellen im Bezirk sie sich eine Verkehrsberuhigung wünschen.
Mit 138 genannten Orten haben die Meidlingerinnen und Meidlinger eine lange Liste eingereicht. Wienweit wurden sogar mehr als 2.200 Orte genannt, an denen eine Beruhigung gewünscht ist. Zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs sowie zu viel davon und Unfallgefahrenstellen wurden häufig als Ursache für das Unwohlsein im Verkehr genannt.
"Wir freuen uns, dass so viele diese Möglichkeit der Partizipation genutzt haben. Wir leiten die Einträge an den jeweils zuständigen Bezirk weiter. Die Bezirke erhalten damit eine wertvolle Information, wo Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung gewünscht werden", freut sich VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
Konflikt auf der Straße
In Meidling wurde die Altmannsdorfer Straße am häufigsten als Ort des Unwohlseins genannt: "Hier wäre es super, wenn es durchgehende Radfahrwege gäbe, damit man hier sicher neben all den Autos fahren kann", heißt es in den Einreichungen.
Der nächste Punkt ist nicht weit entfernt, es handelt sich dabei um die Autobahnauffahrt bei der Sagedergasse: Bei der Kreuzung vor der Auffahrt ist die Ampel so kurz geschaltet, dass sie eine Gefahr für Fußgängerinnen und Fußgänger darstellt.
2022 gab es eine traurige Schlagzeile aus Meidling: Im Bereich der Kreuzung Breitenfurter Straße mit der Hetzendorfer Straße kam es zu einem tödlichen Verkehrsunfall zwischen einem LKW und einem Fahrradfahrer. In den Einreichungen wird der Wunsch nach einem baulich getrennten Radweg entlang der Verkehrsader genannt – besonders im Hinblick auf die vielen Baustellen entlang der Breitenfurter Straße.
Der VCÖ sieht aber auch die Bundesregierung gefordert. Denn beim Grund "zu hohe Geschwindigkeit des Straßenverkehrs" ist bei der Problemlösung die Straßenverkehrsordnung derzeit ein Hindernis. "Immer wieder gibt es österreichweit Fälle, wo Gemeinden eine Temporeduktion möchten, aber die übergeordnete Behörde lehnt das Ansinnen der Gemeinde unter Berufung auf die Straßenverkehrsordnung ab", erklärt Mosshammer.
Deshalb hat der VCÖ eine Initiative für eine Änderung der Straßenverkehrsordnung gestartet. Es soll den Bezirken erleichtert werden, Tempo 30 dort einzuführen, wo man das für wichtig hält.
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