Tempo 30: Was geplant ist
Stadtregierung lotet Möglichkeiten aus – Was heißt das für den 12ten?
Um die Verkehrssicherheit in Wien weiter zu erhöhen, will die rot-grüne Koalition Optionen für Tempo-30-Zonen prüfen. Die bz hat nachrecherchiert, was das für den Bezirk bedeuten könnte.
(bar/sm). Mehr Ruhe, mehr Sicherheit oder eine Schikane für Autofahrer: Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen ist für den Bezirk immer ein heikles Thema.
Sicherheit erhöhen
In dem Koalitionsübereinkommen hat sich die Stadtregierung auf eine Überprüfung der Möglichkeiten zum Ausbau von 30er-Zonen geeinigt: „Grundsätzlich dienen diese der Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität, der Schweregrad der Verletzungen sinkt bei geringerer Geschwindigkeit deutlich“, argumentiert Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).
BV Gabriele Votava ist relativ zufrieden mit der Situation im Bezirk, wünscht sich aber auf jeden Fall eine 30er-Zone am Schöpfwerk. Den Grünen wäre eine Ausweitung von Tempo 30 auf den Hauptstraßen zumindest in der Nacht (22–6 Uhr) ein wichtiges Thema, wie Bezirksrat Martin Rotter erklärt. Und Pro Hetzendorf Chef Franz Schodl fordert in seinem Gebiet ebenfalls Tempobeschränkungen ein.
Experten sehen ebenfalls eine Erhöhung der Verkehrssicherheit: „Eine unserer Studien zeigt, dass österreichweit Tempolimit 30 statt 50 im Ortsgebiet die Zahl der tödlichen Unfälle um etwa ein Viertel verringern würde“, argumentiert Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).
Martin Hoffer, Jurist des ÖAMTC, sieht dies jedoch zurückhaltender: „Da in den 30er-Zonen derzeit automatisch die Vorrangschilder abgenommen werden, steigert man damit das Risiko für Unfälle mit Blechschaden.“ Der Experte warnt aber vor einer allzu emotionalen Debatte: „Dabei handelt es sich um eine Glaubensdiskussion. Das Für und Wider ist für jede Situation abzuwägen.“
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