“Damen, Dirnen, Kaiserinnen – Fächer als Zeitzeugen der Weiblichkeit”

Foto: Pilar Aruza

„Damen sind mit Fächern bewaffnet wie Männer mit Schwertern – und führen manchmal mehr Exekutionen mit ihnen durch“ (The Spectator, 1711, Satire auf den Gebrauch von Fächern zum Flirten)

Seit ab Ende des 16. Jahrhunderts der Faltfächer aus Süd-Ost-Asien nach Europa kam, trat er seinen Siegeszug in den Händen europäischer Damen an. In den Ursprungsländern traditionsreiches Objekt für Männer, Frauen und Kinder, wurde er in Europa zum unentbehrlichen Begleiter der Damengarderobe. Zunächst wegen seiner Rarität nur Herrschern vorbehalten, wurde er im 18. Jahrhundert in einfacheren Ausführungen auch für bürgerliche Kreise erschwinglich. Der Fächer zeigt in seiner Form, den Abbildungen und Material den Zeitgeist der Epoche wie kaum ein anderes Objekt: er war künstlerisch gefertigt, aber doch für den täglichen Gebrauch bestimmt. Oft eine Liebesabe, zeigt das Fächerblatt mythologische, biblische oder pastorale Szenen, die auf seine Trägerin schließen lassen und geheime Botschaften übermitteln konnten. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Fächerblätter zu besonderen Anlässen wie Krönungen, Herrscherhochzeiten oder Ereignissen wie Ballonaufstiege gedruckt und fanden so als billige Nachrichtenträger Verbreitung. Und die Fächersprache diente als kokettes Gesellschaftsspiel in puritanischen Zeiten. Das letzte Aufflackern des Fächers in den 1920er Jahren nahm diese Tradition in Form von Werbefächern wieder auf. In den letzten Jahren bemerkt man dank des Global Warming ein Comeback des Fächers, der ein umweltfreundlicher Ersatz der Klimaanlage ist.

Die Ausstellung zeigt Fächer aus 4 Jahrhunderten. Sie erklärt die Bedeutung dieses Accessoires für die Frau und stellt den Fächer mit Modebildern und Fotographien in den historischen Kontext. Die Exponate stammen aus privaten Sammlungen aus Belgien, Italien, Deutschland und Österreich. Viele Fächer werden hier zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Die Ausstellung ist kuratiert von Dr. Margaretha Mazura, Konsulentin für EU Politik im Bereich digitale Wirtschaft. Eines ihrer Hauptaufgabengebiete ist die Beratung von Unternehmen betreffend EU Förderprogramme. Sie lebt und arbeitet in Brüssel und Wien.
In ihrer Freizeit beschäftigt sich Margaretha Mazura mit Fächern, die sie sammelt und recherchiert. Sie verfügt mittlerweile über eine in Fachkreisen anerkannte Sammlung historischer Fächer und publiziert darüber in internationalen Journalen. Zu den letzten Ausstellungen, die sie kuratierte und organisierte, gehörten: “Entfaltete Zeit 1900-1930 – der Weg zur Moderne auf Fächern” im Parlamentsgebäude der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens in Eupen (2016), und “Femme 1900” anlässlich der Brüsseler Art Nouveau und Art Deco Woche (2017).

KULTURVerein Alt-Laxenburg
Dauer: 18. August bis 7. Oktober 2018 (Finissage zur ORF Langen Nacht der Museen)
Offizielle Eröffnung: 23. August, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Wochenende und Feiertags, 12:00 bis 1800 Uhr oder nach Vereinbarung: altlaxenburg@aon.at Eintritt Frei!
Webseite: http://www.altlaxenburg.com/veran.htm

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