Gesundheit und Immunsystem stärken
Waldbaden im Wienerwald
Mehr als nur Spazierengehen: Waldbaden hilft dabei, die Natur ganz bewusst zu erleben.
BEZIRK MÖDLING. Ob geführt im Naturpark Sparbach, im Wienerwald im Helenental oder „auf eigene Faust“ auf einer der von Schülern der HTL-Mödling gebauten Holzliegen im Mödlinger Stadtwald: Waldbaden liegt im Trend und bietet die Möglichkeit, die Natur mit allen Sinnen aufzunehmen.
Eintauchen in die Waldluft
"Waldbaden wurde im Japan der 80er Jahre unter dem Begriff 'shinrin yoku' eingeführt, was so viel wie 'Eintauchen in die Waldluft' bedeutet", erzählt Waldpädagogin Bianca Forstik, die im Vorjahr für Wienerwald Tourismus das neue Waldbaden-Konzept unter dem Titel "Wienerwaldsein" entwickelt hat. Dass die Natur eine gesundheitsfördernde Wirkung hat, ist längst kein Geheimnis mehr, das Waldbaden soll diesen Effekt ganz gezielt herbeiführen, wie Forstik erklärt: "Beim geführten Waldbaden werden die Effekte des Waldes intensiviert, indem man den Aufenthalt im Wald mit verschiedenen Entspannungs- und Atemübungen kombiniert, aber auch Achtsamkeitsübungen oder auch sanfte Bewegungsübungen einfließen lässt."
Boost fürs Immunsystem
Doch was unterscheidet nun das Waldbaden vom "gewöhnlichen" Waldspaziergang? Forstik erläutert: "Beim geführten Waldbaden werden die Effekte des Waldes intensiviert, indem man den Aufenthalt im Wald mit verschiedenen Entspannungs- und Atemübungen, aber auch Übungen aus der Achtsamkeit wie Sinneswahrnehmungsübungen oder auch sanfte Bewegungsübungen einfließen lässt." Bei Forstiks Zugang zum Waldbaden ist auch das Senlinyu-Qigong ein wesentlicher Bestandteil. Das bedeutet neben achtsamkeitsbasierten Übungen, kreativen Aktivitäten und Übungen in Stille auch Atemübungen oder Meditationen. "Klassischerweise trifft man sich am Waldesrand und geht dann, nach Absprache mit den Besitzern, ein Stück in den Wald hinein, wo man die ersten Übungen macht, um den hektischen Alltag hinter sich zu lassen und auch im Wald ankommen zu können. Manches Mal spaziert man immer wieder ein Stück weit bis zur nächsten Übung, ein andermal findet man ein bestimmtes Plätzchen im Wald und verweilt dort länger", erläutert die Waldpädagogin.
Eine typische Übung kann auch einfach so aussehen, dass man im Wald den Naturklängen, vom Zwitschern der Vögel bis zum Rauschen der Blätter lauscht, dann wiederum wird auch der Kreativität freier Lauf gelassen, wenn etwa mit den Materialien, die der Wald zur Verfügung stellt, ein Kunstwerk arrangiert wird. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes ist jedenfalls bereits vielfach belegt, wie Forstik betont: "Man weiß, dass die Waldluft aufgrund der Terpene, der Botenstoffe der Bäume, wie ein Boost für unser Immunsystem ist. Waldbaden kann auch zu einem Abbau von Stresshormonen und zu einer vermehrten Produktion des Herzschutzhormons DHEA führen."
Wer das Waldbaden einmal selber ausprobieren möchte, das auch heuer von ausgewählten Guides zu unterschiedlichen Terminen durchgeführt wird, findet Infos dazu unter www.wienerwald.info/wienerwaldsein und auf
www.waldundwege.at.
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