Festnahme nach Überfall
VÖSENDORF. Im Mai 2012 überfielen drei vorerst unbekannte und maskierte Täter, wobei zumindest ein Täter mit einer Faustfeuerwaffe bewaffnet war, zwei Angestellte einer Firma in Vösendorf. Ein ungarischer Büroleiter sowie der 35-jährige tschetschenische Kraftfahrer Dzimhazi W. waren zu diesem Zeitpunkt mit der Abrechnung der Tageseinnahmen beschäftigt. Die drei Täter gingen gegen die beiden Opfer äußerst brutal vor, wobei diese im Zuge des Täterangriffes schwer misshandelt und auch unbestimmten Grades verletzt wurden. Die Täter erbeuteten bei dem Überfall einen hohen Geldbetrag. Auf Grund der Tatausführung und der der Tathandlung musste davon ausgegangen werden, dass die Täter über Insiderwissen verfügten und über die Gepflogenheiten während der Abrechnungen in Kenntnis waren. Im Zuge mehrmonatiger intensiver Erhebungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich in Zusammenarbeit mit ausländischen Polizeibehörden, kam man schlussendlich zu dem Ergebnis, dass das seinerzeitige Opfer Dzimhazi W. an der Planung und Ausführung des bewaffneten Raubüberfalles maßgeblich beteiligt war und als Anführer einer tschetschenischen Tätergruppe gilt.
Noch im Dezember 2012 konnte einer der unmittelbaren Täter, ein 41-jähriger tschetschenischer Staatsbürger, festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert werden. Zur Tatbeteiligung zeigte er sich im Zuge der Einvernahme nicht geständig, doch belastet er Dzimhazi W. massiv, den Raubüberfall geplant und sein Insiderwissen den Tätern zur Verfügung gestellt zu haben. Aufgrund der Erhebungen scheint jedoch die Haupttäterschaft des 41-Jährigen als erwiesen. Als weiterer Haupttäter, der ebenfalls von dem Inhaftierten schwer belastet wird, tritt der 30-jährige tschetschenische Staatsbürger Aslan S. in Erscheinung. Genannter befand sich im Dezember 2012 in Schubhaft und wurde noch vor Weihnachten 2012 nach Moskau im Zuge eines Asylverfahrens abgeschoben. Nach Bekanntwerden seiner Täterschaft wurde ein Haftbefehl erlassen, jedoch ist der derzeitige Aufenthaltsort des Aslan S. ist nicht bekannt.
Auch gegen das ursprüngliche Opfer Dzimhazi W. wurde eine Festnahmeanordnung angeregt bzw. genehmigt und besteht auch gegen ihn eine Ausschreibung. Genannter dürfte nach der Verhaftung des 41-Jährigen das Bundesgebiet verlassen haben. Sein derzeitiger Aufenthalt ist ebenfalls unbekannt.
Da sich jedoch die Familien der flüchtigen Verdächtigen weiterhin in Österreich aufhalten, besteht die Möglichkeit, dass die beiden Männer mit fremder Identität wieder im Bundesland aufhältig sind. Ein noch auszuforschender unbekannter Täter ist ebenso noch flüchtig. Hinweise werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 erbeten.
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